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Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis)

Aufgrund seines Körperbaus rechnet man den erst auf den zweiten Blick als Schmetterling zu erkennenden Hornissen-Glasflügler zu den Nachtfaltern. Mit größtenteils durchsichtigen Flügeln, einer Flügelspannweite von 30 bis 45 Millimetern, seiner Warnfärbung und seinem Verhalten erinnert er stark an eine Hornisse, weshalb er von potentiellen Beutegreifern gemieden wird. Kopiert ein Tier wie hier durch Farbe, Körpergestalt und Verhalten ein anderes Tier, so spricht man von Mimikry. Blüten interessieren den ziemlich flugträgen Falter nicht, so wird man ihn im Juni oder Juli meist ruhend in der Vegetation oder direkt am Brutbaum begegnen. Auch die Paarung, die kurz nach dem Schlupf des Weibchens erfolgt findet überwiegend noch am Brutbaum statt. Bei uns ist der Hornissen-Glasflügler vor allem in den Weichholzauen mit genügend Pappeln nicht selten. Pappeln, insbesondere Zitterpappeln, dienen den Raupen als Nahrung. Sie bohren sich in die Rinde ein und leben anfangs nur dicht unter dieser. Erst später fressen sie sich tiefer in den unteren Stammbereich und in die Wurzeln ein, wobei gegen Ende der Entwicklung, nach drei bis vier Jahren, der Fraßgang wieder zur Rinde hin gefressen wird, wo sich die Raupe verpuppt. Vor dem Schlüpfen schiebt sich die Puppe, die sehr beweglich ist, mit Hilfe von Dornenkränzen sowohl aus dem Kokon als auch aus der Puppenkammer ins Freie, damit der Falter unbeschadet schlüpfen kann. Da Pappeln bei uns fast ausschließlich nur zur Brennholzgewinnung genutzt werden, können die Schäden durch den Minierfraß der Raupen als gering angesehen werden, jedoch sind stärker befallene Pflanzen deutlich windbruchgefährdet.

(Text und Fotos: Walter Sage)