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Wald-Springwolf (Pardosa lugubris s.l.)

Der ca 4,5 - 8 mm kleine Wald- Springwolf gehört zur artenstärksten Gattung der Wolfspinnenfamilie und ist wohl unsere häufigste Art. In nicht zu feuchten oder zu trockenen Laubwäldern ist sie meist die dominante Wolfspinnenart. Dort kann man sie tagsüber in großer Zahl über den Boden huschen und springen sehen. Wie bei allen Wolfspinnen sind zwei ihrer 8 Augen vergrößert und sie kann recht gut sehen. Das befähigt sie, am Boden laufenden Insekten aktiv nachzustellen und sie im raschen Spurt zu erbeuten. Sie baut keine Fangnetze wie andere Spinnenfamilien und keinen Erdröhrenunterschlupf wie andere Wolfspinnen. Auf ihrem Vorderkörper ist ein breiter Streifen aus weißen Haaren ausgebildet, den man gut mit bloßem Auge erkennen kann. Ansonsten wirkt sie eher schwarz, vor allem die ohnehin dunkler gefärbten Männchen. Der Spinnenmann findet im Frühjahr "sein" Weibchen anhand der "Duftnote" (Pheromone) oder durch optisches Erkennen. Das ist sehr wichtig, weil er ein Weibchen der gleichen Art finden muss, um mittels Trommeln und/oder Winken mit seinen Tastern (Pedipalpen) dessen Gunst zu ergattern. Versucht er es bei der Falschen verliert er womöglich sein Leben. Kannibalismus gibt es bei den Wolfspinnen aber eher selten.  Das Weibchen legt seine Eier, bei manchen Arten bis zu 100, in einem Kokon ab, heftet diesen an ihre Spinnwarzen und trägt ihn bis zum Schlupf mit sich herum. Die Kleinen klettern dann in mehreren Schichten auf den Hinterleib der Mutter und lassen sich bis zu ihrer ersten Häutung von ihr herumtragen, bevor sie sich in der Umgebung verteilen. Sie werden in der Zeit nicht gefüttert, auch das Muttertier nimmt in der Zeit keine Nahrung zu sich. Wolfspinnen dieser Artengruppe wurden in den 90-er Jahren dazu verwendet, die Toxizität von Pestiziden zu ermitteln.     

 

Autor: Eveline Merches