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Landkärtchen (Araschnia levana)

Das Landkärtchen ist ein Tagfalter aus der Familie der Edelfalter. Der Name des Falters leitet sich von der Zeichnung der Flügelunterseite ab, die mit einem Netz von Linien überzogen ist und daher an eine Landkarte erinnert. Anders als die meisten Tagfalterarten konnte das Landkärtchen seine Bestände halten und in den letzten Jahrzehnten sein Verbreitungsgebiet in Europa sowohl nach Norden als auch nach Süden sogar etwas erweitern. Im Jahr 2007 wurde das Landkärtchen in Deutschland zum Schmetterling des Jahres gewählt. Der Falter fliegt bei uns in der Regel in zwei Generationen von April bis Juni und von Juli bis August. Selten kommt bei günstiger Witterung eine partielle dritte Generation vor. Die Falter der zweiten Generation unterscheiden sich dabei stark von denen der ersten Generation. Man nahm deshalb früher an, dass es sich um zwei verschiedene Arten handle. Erst durch Zuchtversuche um 1830 konnte nachgewiesen werden, dass es sich um zwei Generationen derselben Art handelt. Dieser Unterschied wird durch die Tageslänge während der Raupenentwicklung gesteuert und als Saisondimorphismus bezeichnet.

Landkärtchen bevorzugen feuchte Hochstaudenfluren mit Brennnesseln, wie sie in lichten Wäldern, an Waldrändern und den Innauen anzutreffen sind. Es müssen dabei sowohl die Bedürfnisse der Raupen nach hoher Luftfeuchtigkeit und Schatten als auch die der Falter nach reichlich blühenden Stauden erfüllt sein.

Die gesellig an Brennnesseln lebenden Raupen unterscheiden sich von anderen „Nesselfaltern“ wie  Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs durch ein Dornenpaar auf dem schwarzen Kopf. Der Falter ist bei uns nicht bedroht und in geeigneten Lebensräumen wie den Innauen aber auch entlang von lichten Forststraßen mitunter noch recht häufig.

Text und Bilder: W. Sage