Lichtverschmutzung
Was ist Lichtverschmutzung?
Lichtverschmutzung bezeichnet die Aufhellung der Umgebung und des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, deren Licht in der Atmosphäre gestreut wird. Künstliches Licht ist in unserer modernen Arbeits-, Mobil- und Freizeitwelt nicht mehr wegzudenken. Der Einsatz von künstlichem Licht sollte aber überlegt und nachhaltig gestaltet werden. Vor allem alles, was im Freien beleuchtet wird (Straßen, Brücken, Gebäude, Gärten, Parks, Wälder, Ufer usw.).
Es geht also nicht um eine Verschmutzung des Lichtes an sich, sondern natürliches Licht wird durch künstliches überlagert, verschmutzt. Es kann auch von Lichtsmog gesprochen werden.
Teilweise wird bei neuen Beleuchtungen das Regelwerk der Hersteller und Gesetzen vor allem für den öffentlichen Bereich schon berücksichtigt. Aber hier ist noch viel Luft nach oben. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass die Menschen zu diesem Thema nicht ausreichend informiert sind, und leider ist der Privatbereich noch nicht gänzlich geregelt.
Seit Milliarden von Jahren verlässt sich alles Leben auf den vorhersehbaren Rhythmus von Tag und Nacht auf der Erde. Dies ist in der DNA aller Lebewesen festgelegt. Der Mensch hat diesen Kreislauf radikal gestört, indem er die Nacht erhellt hat. Künstliches Licht stört massiv die Ökosysteme.
Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Menschen, Tiere, Klimagase, Energieverbrauch und den Geldbeutel
Lichtverschmutzung beeinträchtigt die menschliche Gesundheit.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass künstliches Licht in der Nacht die menschliche Gesundheit negativ beeinflussen und das Risiko für Fettleibigkeit, Depressionen, Schlafstörungen, Diabetes, Brustkrebs und mehr erhöhen kann.
Zirkadianer Rhythmus und Melatonin.
Wie die meisten Lebewesen auf der Erde hält sich der Mensch an den zirkadianen Rhythmus der biologischen Uhr. Das Schlaf-Wach-Muster, wird vom natürlichen Nacht-Tag-Zyklus bestimmt. Durch die Verwendung von künstlichem Licht wird der natürliche Tagesablauf verlängert (bis zur Nachtarbeit) und deshalb die Melatonin Ausschüttung teilweise oder ganz blockiert.
Wichtige Größen für die Lichtverschmutzung sind Beleuchtungsstärke, Farbtemperatur, Beleuchtungszeit und die beleuchtete Fläche
Die Beleuchtungsstärke wird in Lux gemessen.
Beispiele für Beleuchtungsstärken:
Heller Sonnentag 100.000-200.000 Lux
Bedeckter Wintertag 3.500 Lux
Büro- / Zimmerbeleuchtung 500 Lux
Wohnzimmerbeleuchtung 50 Lux
Straßenbeleuchtung 10-100 Lux
Vollmondnacht 0,3 Lux
Die Farbtemperatur der Beleuchtung sollte immer mit Sorgfalt ausgewählt werden. Wird Licht mit einem hohen Blauanteil verwendet, beeinträchtigt das die Produktion des Schlafhormons Melatonin.
Deshalb sollte der Blauanteil - vor allem im Außenbereich - immer so niedrig, wie möglich gewählt werden (< 3000 Kelvin). Dabei ist immer die Anwendung zu berücksichtigen.
Im Sportstadium wird, um einen besseren Kontrast zu erzeugen, mit hohen Farbtemperaturen gearbeitet.
Dieses Licht muss nur so lange wie nötig eingeschaltet sein (Beleuchtungsdauer) und nur dort scheinen, wo es nötig ist (beleuchtete Fläche); andernfalls verschwendet die zeitliche und örtliche Überbeleuchtung Energie, produziert deshalb mehr Klimagase CO2.und kostet natürlich auch mehr!
Eigentlich ist es so einfach die überflüssigen Beleuchtungen zu reduzieren: Einfach Schalter auf AUS!
Eine Zusammenfassung des StMUV (Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz in Bayern) für (kommunale) Möglichkeiten zur Verringerung der Lichtverschmutzung.
Speziell an lokalen Beispielen (Burghausen, Landkreis Altötting) möchte die Ortsgruppe Burghausen gegen die Lichtverschmutzung unserer Nächte sensibilisieren.
Optional noch ein Kurz-Film: Licht im Einklang mit Mensch und Natur