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Ausflug 140: AÖ/NÖ - Marktl - Winhöring, "viel Natur, viele Kirchen"

Alt-/Neuötting – Winhöring - Marktl Nr. 140                  Stand 12. 2016

 

Altötting - Neuötting – Winhöring – Perach – Marktl – Alzgern – Neuötting - Altötting

 

Fahrradrundtour: „Sehr viel Natur und viele Kirchen“

 

 

Kurzbeschreibung: Eine außerordentlich schöne Rundtour teils entlang des Inns oder auf kleinen Weglein durch das Alzgern, mit vielen Kleinodien, den Kirchen.

Weglänge: Runde ohne Abstecher ca. 50 km, kaum Höhenmeter. Deutlich kürzer sind die beiden möglichen Rundtouren „NÖ – Winhöring – NÖ“ und „NÖ – Marktl – NÖ“, aus denen sich die hier beschriebene große Rundtour zusammensetzt.

Wegqualität: Man fährt meist am Fluss, auf akzeptablen Rad-/Feld-/Forstwegen oder kleinen Sträßlein.

Nähere Informationen:
Kartenmaterial: Eine Karte im Maßstab 1: 50 000 ist immer wichtig.
Natur: Diese Tour führt durch fast alle Natur- und Landschaftsschutzgebiete im LK und Flora-Fauna-Habitate (FFH). Speziell hervorzuheben sind die Quellteiche westlich von Alzgern.
Informationen inkl. Sagen, Geschichten zu hier aufgeführten Themen auch für Kinder und Schulklassen vermitteln z.B. spezielle naturkundliche Führungen (Monika Hager, Tel: 08677 – 63728, E-Mail: monikahager(at)gmx.de ; Marion Strauss-Barthel, Tel: 08677 - 873998, E-Mail: strauss-barthel(at)gmx.de , www.umweltbildung-altoetting.de) bzw. ein Schaukasten am Amphibien-Biotop des BN in Kager, ein Rundweg am Umweltstadl in Queng und ein Imkerlehrpfad in Marktl.
Kultur: Diese Tour führt an über 20 kulturhistorisch interessanten Kirchen und dem Winhöringer Schloss vorbei. Informationen findet man auf den Webseiten der Städte und Orte meist wie unter www.ortsname.de (also z.B. www.altoetting.de).
Ein Teil des Weges ist unter „Sieben Kirchen Radweg“ bekannt. Der hier beschriebene Rundweg ist in Bereichen (Alzgern bis über Mittling nach Stög) deutlich schöner und ruhiger gelegt.

Variante für Kinder: Für Kinder, die nicht die ganze Strecke fahren können, sind einzelne Abschnitte machbar; vielleicht besonders interessant die oben erwähnten Biotope und Lehrpfade; für einen Kurzausflug siehe auch Mitterhausen mit der Mühle am Bach und der Alpaca-Zuchtfarm. Am Inn gibt es natürlich auch einige schöne Bademöglichkeiten, die Badeseen in Perach und bei Marktl und Kies- und Schlammbänke zum Spielen.

Öffentliche Verkehrsmittel: Einen Bahnhof haben Altötting (Linie Mühldorf – Burghausen), Neuötting und Marktl (Linie Mühldorf – Simbach). Es gibt eine Busverbindung nördlich des Inn: Altötting/Neuötting – Perach – Marktl  (Linie 205) und eine südlich des Inn von Altötting/Neuötting – Alzgern – Marktl (Linie 6105)

Einkehrmöglichkeiten: In den meisten Orten gibt es Wirtschaften.

Mitarbeit: Wer weitere interessante Informationen beisteuern mag oder Fehler findet, ist  herzlich eingeladen, hier beizutragen (Dr. Ernst-Josef Spindler, E-Mail: ernst-josef.spindler(at)web.de oder Tel: 08677 – 62683).

 

 

 

1. Ausgangspunkt Altötting Kapellplatz: Diese Tour hat natürlich viele Ausgangspunkte, wir beschreiben sie hier im Uhrzeigersinn.
Bei der Anreise zum Bahnhof Altötting ist vielleicht ein Hinweis auf die dortige "Marktschwärmerei", die an Dienstagen von 17 bis 19 Uhr aktiv ist und in dieser Zeit vorbestellte Bio-Produkte (Eier, Milch, Käse, Gemüse, Fleisch, Nudeln, ...) verkauft.
Der wunderschöne Kapellplatz ist das Zentrum des wohl bekanntesten deutschen Wallfahrerortes, mit der sogenannten „Heiligen Kapelle“ (der Kern der Kapelle ist karolingisch und einer der ältesten Zentralbauten Deutschlands), der gotischen Stadtpfarrkirche St. Philipp und Jakob und weiteren imposanten Häusern um den Platz. Unter www.altoetting.de und in vielen Büchern und Büchlein wird Altötting mit seinen Sehenswürdigkeiten beschrieben.
Einen Besuch lohnen in jedem Fall die neurenovierte Schatzkammer direkt am nördlichen Rand des Kapellplatzes (mit dem „Goldenen Rössl“ als wohl berühmtesten Schatz) und auch das ebenfalls renovierte „Panorama“ (etwas östlich des Kapellplatzes), eines der wenigen heute noch erhaltenen Panoramabauten, in denen man im 19. Jahrhundert Rundansichten von Städten, berühmten Schlachten etc. dem staunenden Publikum zeigte, in Altötting natürlich ein christliches Motiv, den Abend der Kreuzigung Christi.
Weiter geht es an der Basilika vorbei, nach rechts die Griesstraße entlang, dann geradeaus weiter auf einem Weglein den Mörnbach entlang nach Neuötting. Man quert dabei das kleine

2. Landschaftsschutzgebiet Gries: Dieses Gebiet entlang des Mörnbachs zeichnet sich durch viele stattliche Bäume aus, vor allem durch die beiden bei uns natürlich vorkommenden Ahornarten (Berg- und Spitzahorn), Eschen und Ulmen. Wer sich einmal den Unterschied der beiden Ahornarten (Blätter ohne und mit feinen Spitzen, borkige und blättrige Rinde für Berg- und Spitzahorn) erkannt hat, wird ihn nicht mehr vergessen. Am südlichen Anfang im Gries ("Kies") spaltet sich der Bach auf. Hier wird der Mörnbach in den weiter östlich fließenden Triebswerkkanal und den Mörnbach aufgespaltet; dies geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Der Mörnbach fließt durch das Gries ("Kies"), westlich des Neuöttinger Bersporns Richtung Inn und dann seit dem Inndammbau nach Osten, wo er den Triebswerkkanal wieder aufnimmt, der vorher unter dem Bergrücken von NÖ durchgeleitet wird und nördlich der Altstadt in der Brunnhausgasse wieder ans Tageslicht kommt. Im Gries gibt es einen Naturerlebnispfad, den die BN-Kreisgruppe Altötting aufgebaut hat.

3. Neuötting: Stadtpfarrkirche St. Nikolaus.
Dehio: Spätgotische, dreischiffige Hallenkirche, 6 Joche im Hauptschiff, 2 im Chor, 5/8-Abschluß.  Auf dem Weg nach Westen zuerst die Hl. Geist Kirche. Dehio: Ehemal. Spitalkirche, Saalkirche, um 1500 erbaut, unter Erhalt der südlich anschließenden Kapelle von 1423. Danach noch weiter draußen die St. Anna Kirche: Dehio: Spätgotisches Saalkirchlein, ehemals mit einem Siechenhaus verbunden (ähnlich Hl. Geist in Burghausen, eine "Leprosenkirche" außerhalb der Stadt).

4. Anschließend zum Inn und diesen am Ufer flussaufwärts bis zur B 299 und über die Brücke auf die andere Innseite. Dort wieder den Damm flussaufwärts; nach ca. 300 m kann man zu Fuß auf den Inn-abwärts zeigenden Steinwall gehen und diesem bis unter die Brücke folgen. Wir folgen dem Damm bis nach rechts ein Weg abzweigt, diesen entlang, über die Autobahn und dann erst nach rechts, wieder nach links nach Winhöring. Der Inn: Der heutige Inn ist zwischen Dämme gezwängt, wie viele andere Flüsse hier. Alte Karten (z.B. eine von 1832) zeigen einen völlig anderen Fluss, breit verzweigt, mit vielen unzugänglichen Inseln, nach jedem Hochwasser wieder anders.
 

5. Winhöring: Der Weg führt weiter über Enhofen mit einem vom Landschaftspflegeverband gepflegten großen Magerrasen: Das steile Grundstück am Bahndamm muss wegen der vielen Strauchinseln mit Motorsensen gepflegt werden. Weiter zum und zum Isensee mit Eichenwäldchen am Nordufer, ein flächiges Naturdenkmal im LK-AÖ. Wir fahren um den See herum, dann nach Osten bis zur Hauptstraße in Winhöring, mit Abstecher zu der sehenswerten Feldkirche St. Maria: Dehio: Saalkirche des 15. Jhs, südlich der Schnellstraße, zur
Gemeindekirche St. Peter und Paul: Dehio: Dreischiffige Halle, Reste vom romanischen Vorläuferbau im Turm (rom. Figur auf Südseite) mit Friedhofskapelle und sehr schönem, schlossartigem Pfarrhof und einem Abstecher zur sehenswerten, gut gepflegten
Schlossanlage: Barockanlage, seit 1717 den Grafen Toerring-Jettenbach gehörig, Schlosskapelle, Schlossschenke.
Der Weg geht von der Gemeindekirche weiter durch den Ort nach Osten, über Steinhöring nach Burg.
 

6. Burg: Schloss. Dehio: Ehemaliges Schloss der Edlen von Trenbach, seit 1717 wie Winhöringer Schloss im Besitz der von Törring-Jettenbach
Mit Schlosskapelle St. Bartholomäus (spätgotisch) 
Von Burg über Unterau zurück zum Inn, dann über den Damm flussabwärts (die Wegweiser auf der Google-Map ermöglichen eine Fahrt ohne „Verirrer“).
 

7. Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet „Inn“: Ab etwa der Autobahnbrücke bis über die Dachlwand hinaus sind die Innauen wertvolle Biotopflächen. Entlang des Innufers sieht man immer wieder von Bibern gefällte Bäume. Im Sommer lädt der Peracher Badesee mit einer schönen Liegewiese zum Baden ein. als nächste Station ist am Peracher Bahnhof (inzwischen geschlossen) eine Sammlung interessanter Eisenskulpturen des Peracher Künstlers Alto Hien zu sehen. Am östlichen Ausgang von Perach steht das "Wittmann-Kreuz", das Anfang Juli 2021 durch einen Blitz komplett zerstört und Mitte August 2021 wiedr aufgebaut wurde; in der neuen Inschriftentafel zeigt ein Fleck unten rechts den Blitzeinschlag.
 

8. Kager, Amphibienbiotop des Bund Naturschutz:  Nach etwa 1 km überquert der Weg einen kleinen Bach, der von Reischach kommt. Nach der Brücke lohnt ein kurzer Abstecher zum Amphibienbiotop des BN (ca. 400 m). Ein Schaukasten erläutert das Amphibienbiotop Kager: Hier wird versucht, ephemere Gewässer zu simulieren; das sind Gewässer, die sich mal füllen, mal wieder austrocknen und somit nicht für Fische und weitere Fressfeinde bestimmter Amphibien geeignet sind. Die Entwicklung dieser Amphibien wird hier studiert, siehe Berichte von Dipl.Biol. Hager unter www.bn-altoetting.de, „Themen“, „Artenschutz“. 
Weiter am Damm entlang zum  
 

9. Badesee Perach: Hier gibt es eine Schlammbank am Inn mit verschiedenen dieser Umgebung angepassten Pflanzen (z.B. Wilder Reis, Quellgras, Nadelbinse, Schlammling).
Auf der anderen Seite des Badesees ist das Projekt „Niederwaldnutzung“ des Land-schaftspflegeverbandes (Grauerlen); Niederwaldnutzung, die früher überall im Auwald vorherrschte, bei der die entsprechenden Bäume für die Brennholzgewinnung laufend auf Stock gesetzt wurden.
Kurz nach dem Badesee Perach geht es links in den Ort.
 

10. Perach, und dort liegt oben die Kirche
St. Mariä Himmelfahrt: Dehio: Kleinere Saalkirche des ausgehenden 13. JHs.; die Fresken in der Kirche sind anscheinend schon vor der späteren gotischen Einwölbung entstanden und wurden durch diese zerstückelt. Nördlich wurde die Kirche mit einem zweiten Schiff erweitert (wie in Bergham bei Marktl, siehe hier später), allerdings ohne den dortigen Durchguck zum Altar. Vielfältige Innenausstattung. Allerseelenkammer (Karner) nördlich neben dem Turm; dort ein Ossuarium mit einigen Totenschädeln und direkt dort eine skulpierte Darstellung des Fegefeuers und interessante Bilder, die die Macht des Todes über alle zeigen aus dem 18. Jh.. Der Friedhof um die Kirche zeigt im Ostteil einige schöne eiserne Kreuze und bietet einen schönen Ausblick nach Süden.
Süd-östlich von Perach ist ein weiteres Biotop des Bund Naturschutz (dieses auch im Besitz). Zwischen Perach und Niederperach floss der noch „freie“, ungebändigte Inn (Landkarte z.B. von 1832) noch in einer Schleife nördlich der heutigen Bahnlinie.
ND in Perach
ND 01225: Kapellenlinde in Schmidhub; Gde. Perach
 

11. Danach weiter nach Niederperach. Filialkirche St. Andreas: Dehio: Saalkirche (Inschrift 1461). Innen einige Mirakelbilder und Darstellungen des Lebens und Sterbens des St. Andreas. An der Ostseite weisen zwei einfach skulpierte aus der Mauer herausragende Steine auf eine romanische Vorgängerkirche hin. Wie in Perach schöner barocker Altar und weitere Skulpturen.
Wieder zum Damm. Ca. 100 m östlich der Staumauer ist auf dieser Seite des Inns direkt am Inn ein Amphibienbiotop. Den Damm weiter entlang, zum
 

12. Naturschutzgebiet „Dachlwand“: 1986 wurde das LSG „Dachlwand“ in ein NSG umgewandelt (ca. 206 ha Fläche). Es umfasst die Innleite am nördlichen Innufer, zwei Innaltwässer und einige Seitengräben mit den Bächen. Die Innleite, ein steiler Prallhang, wurde durch die hier vom Süden anströmende Alz gebildet, die den Inn in eine Schleife nach Norden gedrückt hat; erst beim Bau der Eisenbahnstrecke Mühldorf nach Simbach wurde die Alzmündung weiter nach Osten verlagert und der Inn weg vom Prallhang südlich vorbei geleitet. Geomorphologisch eindrucksvoll der Prallhang und die weit ins tertiäre Hügelland reichenden Schluchten, teils mit Aufschlüssen verkohlter tertiärer Bäume und weiterer Spuren aus dem Tertiär. Ökologisch wichtig ist diese teils sehr schwer zugängliche Landschaft für die Erhaltung von Pflanzengesellschaften, der Artenvielfalt und von geschützten Tier- und Pflanzenarten (Eisvogel …). (G. Bierwirth, "Die Pflanzen des NSG Innleite und Dachlwände", Mitteil. der Zoool. Gesell. Braunau, Bd. 7, S. 1 - 22).
 

13. {Von hier ist auch eine sehr schöne Wanderung möglich: hoch zu einem Aussichtspunkt mit blick hinunter zu den beiden Altwässern, dem Inn und der Alz bis zu den Alpen. Ca. 1000 m weiter nach Norden zur St. Sebastians-Kirche: Dehio: 1586/87 erbaut; sie ist der Nachfolgerbau der Schlosskirche einer Burg, die damals beim Aussichtspunkt stand und den Innprallhang hinunter in den Inn abstürzte. Wenig weiter das Gasthaus Leonberg.}
 

14. Den Dammweg weiter bis zum Marktler Badesee, dort etwas Richtung Waldrand der Umweltstadl und Naturlehrpfad Queng. Führungen möglich: Ludwig Maier, Queng 5, 84533 Marktl a. Inn, Tel: 08678-1785. Der Umweltstadl wird auch von Reinhard Klett (Landschaftspflegeverband) und Lehrer Ernst Buck betreut (näheres  hier).
Hier ist auch das Hangmoor Katzhub, ein weiteres flächiges Naturdenkmal im LK-AÖ.
Weiter nach
 

15. Marktl: Lehrbienenhaus mit Imkerlehrpfad und Streuobstwiese: Führungen: Imkerverein Marktl 1927 e.V., Elmar Monz, Tel.: 0163-6306064, . www.imkerverein-marktl.de .

Weiter zur neuen Pfarrkirche St. Oswald (Taufkirche von  Papst Benedikt, nicht im Dehio beschrieben) und dem schönen Ortsplatz mit Rathaus und Heimatmuseum (auf Anfrage geöffnet, Tel: 08678-748820) und und vor allem dem Geburtshaus von Papst Benedikt (ein zweiter Gedenkstein weist auch auf den Erfinder der Achsschenkellenkung Lankensperger hin. Das Geburtshaus ist geöffnet von April bis Oktober, Tel: 08678-747680). Ca. 100 m entfernt noch ein kleines Museum für Hämmer und Zangen (www.hammermuseum.eu, www.zangenmuseum.eu).
Hier über die Innbrücke. Gleich im Garten des Wirtshauses Altenbuchner rechts ein „Gasbrunnen“. In und bei Marktl gibt es einige Gasbrunnen, bei denen mit dem Wasser zusammen Erdgas hochkommt. Früher wurde dieses Gas gefasst und z.B. im Antoniusheim genutzt.
Einige hundert m nach links kommt man zur

16. St. Nikolaus Kirche, Bergham. Dehio: Saalkirche, Ende 15. Jh, wieder in schöner Lage, vom Ortsfriedhof umgeben und ummauert. Hier wurde die Kirche durch ein Schiff nach Süden erweitert; da dieses Schiff vor dem Chor abschließt, hätten die dort Betenden ohne ein interessantes Guckloch in der Mauer nicht auf den Altar sehen können; diese Gucklöcher heißen "Hagioskope", also "Sehfenster zum Heiligen", und so kann man sie auch googeln.
Weiter nach Westen, der E552 entlang oder mit etwas Orientierungsgespür wie auf der Google-Map gezeigt in das Naturschutzgebiet „Untere Alz“ und erst kurz vor der Alzbrücke auf die E552. Die Alz wird auf der E552 überquert.
 

17. Naturschutzgebiet „Untere Alz“: Seit 1990 als NSG ausgewiesen (ca. 760 ha). Direkt im Bereich dieser Brücke wird es widerrechtlich als (FKK-)Badeplatz genutzt. Es umfasst das Brunnbachgebiet, Auwälder entlang der Alz und Hangwälder zwischen Emmerting und der Alzmündung. Geomorphologisch ist es charakterisiert durch Auwälder, als Flusslandschaft mit Leiten und Weich- und Hartholzauen. Ökologisch hervorragend sind Pflanzen- und Tiergemeinschaften im Bereich der Tümpel und Bäche aber auch auf Trocken- und Halbtrockenrasen mit vielen „Rote-Liste-Arten“.
Etwa 1 km westlich der Brücke biegt nach links ein Sträßchen nach Stög ab; über dieses kommt man viel schöner zur Mittlinger Kirche als über die E552, über die der „7-Kirchenweg“ führt. Weiter nach
 

18. Mittling: St. Nikolaus: Dehio: Roman. Saalkirche (12./13. Jh.), im 15. Jh. gotisiert, in sehr schöner Lage über dem Dorf. Das romanische Portal wurde erst um 1970 freigelegt.
Weiter südlich der Landstraße (bei schlechten Wegverhältnissen auf der Landstraße) entlang des Mittlinger Bachs nach
 

19. Mitterhausen: In Mitterhausen werden auf dem ersten Hof rechts Alpacas gezüchtet. Kurz danach treibt links der Mittlinger Bach ein schönes Mühlrad an. Etwas nördlich, auf halbem Weg zum Hauptort von Mitterhausen sieht man in der Wiese rechts die ungepflegte romanische 
Kapelle St. Petrus und Paulus
: Dehio: Unscheinbarer Tuffquaderbau um 1200 (roman.). Er zählt zu den ältesten Bauwerken im Landkreis AÖ. Die Besonderheit der erkerartigen Apsis an der Ostseite gibt es in Oberbayern nur noch in Haselbach, LK Erding. Sollte 1803 abgebrochen werden, was aber starken Widerstand der Gemeinde hervorrief.
Juni 2022: Restaurierung abgeschlossen: An der Südseite sieht man nun das vermauerte, gotische Eingangstor, die renovierte spätgotische Eichentüre ist an der Westseite. Eine spätere Bauwerk-"Erhöhung" zeichnet sich oberhalb der sehr sauber geschnittenen Tuffsteinquader im Ziegelmauerwerk ab.
Weiter den Bach entlang nach

20. Alzgern: Wenn man Alzgern erreicht, ca. 100 zurück in nordöstlicher Richtung bis zum Anwesen "Alzgern 38". Dort ein 2018 restauriertes bäuerliches, christliches Gemälde aus dem Jahr 1835 mit einer Darstellung des "Abendmahles". Dann weiter zur sehenswerten Pfarrkirche.
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Dehio: Spätroman. Saalkirche und Friedhofskapelle mit lebendigen barocken Fresken von Franz Joseph Soll, der auch Raitenhaslach und viele weitere Kirchen ausgemalt hat (auf dieser Tour noch Altarblatt in Mittling). Südlich von Alzgern der

21. Alzgerner Weiher: Der sehr klare Weiher wird von starken Quellen aus dem Öttinger Forst gespeist; sein Boden ist von einem dichten Unterwasserrasen aus einer Armleuchteralge bedeckt, die dieses klare und kalte Wasser braucht. Ein Teil des Wassers fließt nach NW und dann über die Schwepfinger Au in den Inn (Rojabach), ein Teil nach Osten über Mittling (Mittlinger Bach) dann parallel zur Alz in den Inn. Dieser Weiher liegt in einem ökologisch interessanten Gebiet: Der südlich angrenzende Hangbuchenwald beherbergt in der Krautschicht auch Pflanzen die aus den Alpen kommen (Nesselblättriger Ehrenpreis, Wolfseisenhut); es finden sich ungewöhnliche Vorkommen des Skorpionmooses; um die Quellen tritt wie an ähnlichen Stellen (Kalk-Tuff-Quellen bei Burghausen, siehe Ausflug Nr. 3) das seltene und eher unscheinbare Pyrenäen-Löffelkraut auf, weitere typische Quellmoorarten wie die Davallsegge, das Rostrote Kopfried und die sehr seltene Kelch-Simsenlilie. Westlich erinnern kleine mit Waldkiefern, Heidelbeer und Torfmoosen bewachsene Inseln an kleine Hochmoore, im Norden schließen sich mit Erlen, Birken und Fichten bestandene Feuchtwälder an. (aus „Natur im LK AÖ“)
Weiter nach Roja. Von dort ev. ein Besuch der
 

22. Schwepfinger Au: Auf der Google-Map ist eine etwa 5 km lange Rundtour als Vorschlag eingezeichnet. Dazu gehen in beiden Richtungen den Inn begleitende Uferwege, Inn abwärts bis zum Stau Niederperach, aufwärts bis Neuötting.
 

23. Untereschelbach: St. Margaretha. Dehio: Roman. Tuffquaderbau

Einige Eichen- und Lindenbäume hier sind Naturdenkmäler im LK-AÖ
Weiter nach
 

24. St. Johann: Filialkirche St. Johannes Baptist: Dehio: Barocker Saalbau auf höherer Uferstufe, Kirche stand früher näher am Inn.
Über Obereschelbach mit weiteren Naturdenkmalsbäumen zurück nach Neuötting und vor dem Burghauser Tor nach links die Neuöttingerstraße entlang zurück nach Altötting. Rechts inmitten eines Friedhofes (kurz vor dem Kapellplatz) die gotische Gottesackerkirche St. Michael.
 

25. Altötting, Kapellplatz. Hier haben wir den Ausgangspunkt erreicht.
 

Quellen:

Q1 „Natur im Landkreis Altötting“, Antje Jansen; 2007 (?), Landratsamt Altötting (?). Die geologischen Aussagen in diesem Buch sind leider oft unrichtig.

Q2 Dehio, „Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV: München und Oberbayern“ bzw. „…, Bayern II: Niederbayern“. Deutscher Kunstverlag, 2002

Q3 „Reclams Kunst Führer: Österreich I bzw. Österreich II“.Philipp Reclam Jun. Stuttgart, 1981

Q4 „Grüner Reiseführer Landkreis Altötting“, Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, Altötting e.V., 2003

Q4 Liste der bayerischen Naturdenkmäler

Q5 Informationen in vielen Webseiten der größeren Gemeinden meist nach dem Schema www.ortsname.de, z.B. www.burghausen.de.

Q6 „Jahrmillionen vor der eigenen Tür“, Simon Pittner. Burghauser Geschichtsblätter, 32. Folge, 1973. Dieses lokale geologische Standardwerk ist leider vergriffen.