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Mitgliederbrief 2025

Da die Deutsche Post unseren Mitgliederbrief zweimal nicht als Dialogpost anerkannt hat, stellen wir den Mitgliederbrief 2025 digital zur Verfügung.

Einladung zur Mitgliederversammlung

Einladung zur Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Altötting

am Freitag, den 25. April 2025, 19.30 Uhr

in Altötting im Gasthof Plankl in Altötting, Schlotthamerstraße 4, Saal Einstein

Tagesordnung:

1.            Tätigkeitsbericht des Vorstandes

2.            Kassenbericht und Kassenprüfbericht

3.            Entlastung des Vorstandes 

4.            Verabschiedung von Hans Steck (2. Vorsitzender)

5.            Neuwahl des 2. Vorsitzenden

6.            Ehrung langjähriger Mitglieder

7.            „Das Verschwinden der Insekten”, Vortrag von Walter Sage

8.            Wünsche und Anträge

Hinweis: Wahlberechtigt sind alle Mitglieder ab dem vollendeten 14. Lebensjahr.

Hans Steck scheidet aus dem Vorstand aus.

Hans Steck ist seit dem 01.03.1979 Mitglied im BUND Naturschutz und seit mehr als 19 Jahren im Vorstand der Kreisgruppe aktiv. Seine ruhige aber bestimmte Art, seine vielen Kontakte und sein unermüdlicher Einsatz für Umwelt und Natur waren ein großer Gewinn für uns als Vorstand und für die Region. Mit nun 87 Jahren möchte er in den verdienten „Ruhestand“ gehen und gibt sein Vorstandsamt zurück. Trotz großen Bedauerns auf unserer Seite respektieren wir diesen Schritt natürlich und wünschen ihm alles erdenklich Gute und bedanken uns für seinen außerordentlichen Einsatz in all den Jahren! 

An 23 Exkursionen haben 2024 knapp 400 TeilnehmerInnen teilgenommen.

Unsere ReferentInnen stellen uns ihre Zeit und ihr Wissen überwiegend kostenfrei zur Verfügung. Mit Ihnen werden unsere Exkursionen zu echten Highlights! Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle ganz besonders herzlich.

Die beiden GEO-Tage der Kreisgruppe, bei denen versucht wird, in einer bestimmten Zeit möglichst viele verschiedene Arten zu entdecken und zu notieren, waren auch dieses Jahr wieder sehr erfolgreich. Im Juni sind alle Artengruppen, für die wir ExpertInnen gewinnen können, im Fokus und im Herbst ausschließlich Pilze. Den Pilz-GEO-Tag leiten Till R. Lohmeyer und Dr. Ute Künkele. 

2024 haben wir am 7. und 8. Juni in Raitenhaslach das Gelände des ehemaligen Betonwerks und das Gebiet darunter bis zur Salzach untersucht. Die 26 ExpertInnen im Juni haben über 790 verschiedene Arten notieren können. Vor allem die Trockenrasenflächen des ehemaligen Betonwerks zeigten eine unglaubliche Vielfalt mit vielen Rote-Liste-Arten. Beim Pilz-GEO-Tag in Mehring landeten 126 verschiedene Pilzarten in der Fundliste. Die dazugehörigen Berichte finden Sie als PDF auf unserer Homepage: GEO-Tag 2024 und GEO-Tag der Pilze 2024.

Umweltbildung an Schulen

Themen Wiese, Wasser, Wald …

Unsere Umweltbildungsreferentinnen Susanne Unterstaller, Brigitta Erdödy und Daniela Ehm wurden 2024 von Schulen und Kindergruppen wieder oft nachgefragt. Mit 28 Veranstaltungen erreichten sie knapp 580 Kinder. Wir werden auch 2025 diese Schulveranstaltungen finanziell fördern. Wir danken den dreien für Ihren wunderbaren Einsatz. Für jede Veranstaltung versuchen sie, Flächen in der Nähe der Schulen zu finden, auf denen sie die Themen Wiese, Wasser, Hecke oder Wald besonders anschaulich vermitteln können. Außerdem wird beim Thema LandArt ein Gestalten mit und in der Natur vermittelt. Die Umweltbildnerinnen bringen mit ihrem Angebot das Klassenzimmer nach draußen. Dabei orientieren sie sich am Lehrplan für Heimat- und Sachkunde. Die Kinder sind laut Lehrkräften immer ganz begeistert.

Prima Klima Kids

In 2020 hatte die Kreisgruppe einen Kooperationsvertrag für Schulveranstaltungen zum Thema Klima und Energie mit dem Landkreis geschlossen. Das Projekt wird als Prima Klima Kids von der BN-Kreisgruppe mit zwei UmweltbildnerInnen durchgeführt und vom Landkreis finanziert. 

Beim Projekt "Prima Klima Kids" handelt es sich um ein mobiles Umweltbildungsangebot zu verschiedenen Themenfeldern des Klima- und Naturschutzes sowie der Energiewende, wie z. B. CO2, Brennstoffe, Sonnenkraft, Wasser- und Windkraft, Energie und Energiesparen, ökologischer Fußabdruck.

In experimenteller, spielerisch-pädagogischer Art und Weise sollen sich die Kinder mit den genannten Themen beschäftigen und selbstständig Lösungsansätze finden. 

Im Jahr 2024 wurden in verschiedenen Grundschulen des Landkreises Veranstaltungen für insgesamt 25 dritte Klassen durchgeführt. 

Unterstützt wurden Uwe Reuter und Brigitta Erdödy, die beiden UmweltbildnerInnen, von Christian Brunnhuber und Peter Strasser, unseren Mitarbeitern im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes.

Die Nachfrage der Schulen war unerwartet hoch und hält an. Trotzdem hat der Landkreis beschlossen, dass Projekt nicht weiter zu finanzieren. Wir sind daher auf die Suche nach neuen Sponsoren gegangen. Die Kreissparkasse Mühldorf/Altötting, die EGIS und die Bürgerstiftung der Stadt Altötting werden jeweils einen Teil übernehmen. So können wir das Projekt zumindest in 2025 weiter durchführen und ggf. auch für vierte Klassen anbieten.

Kindergruppen

In Burghausen trifft sich die Jugendgruppe "Umweltkids" regelmäßig an einem Freitag im Monat. Der jeweilige Termin wird den Eltern frühzeitig bekanntgegeben. Geleitet wird die Gruppe von Katinka Ebner, Susanne Unterstaller und Birgit Romberger. Im Juni waren die drei mit ihrer Gruppe beim Kinder-GEO-Tag dabei. Die 18 Kinder waren begeistert, haben viele Tierarten gefunden und sich an der Bestimmung versucht. In 2025 wird das Thema „Bilche“ auf dem Programm stehen.

Die Kreisgruppe unterstützt den Aufbau neuer Kindergruppen mit Fortbildungen. Einige Materialien stellt die Kreisgruppe zur Verfügung. Für weitere Ausgaben steht den Gruppen ein Zuschuss des JBN zur Verfügung. Wer gerne eine eigene Kindergruppe starten möchte, meldet sich bitte bei uns (altoetting@bund-naturschutz.de).

Bundesfreiwilligendienst bei der BN-Kreisgruppe Altötting

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist ein Angebot an Frauen und Männer jeden Alters, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren. Der BFD verbindet ehrenamtliches Engagement mit persönlichem Kompetenzgewinn und ermöglicht begleitendes Lernen und ggf. eine berufliche (Neu-) Orientierung. Klare Rahmenbedingungen geben Sicherheit und Verbindlichkeit.

Der BUND bietet mit dem BFD einen Einstieg in den Umwelt- und Naturschutz. Ob als Orientierungs-jahr zwischen Schule und Ausbildung, als Übergang zwischen Studium und Beruf, als Auszeit oder als sinnvolle Beschäftigung im Ruhestand, der Freiwilligendienst beim BUND bietet vielfältige Möglichkeiten.

Diese Möglichkeit hat Christian Brunnhuber vom 01.04.2023 bis zum 30.09.2024 genutzt und mit Unterstützung des Vorstands der KG Altötting für den Umwelt- und Naturschutz im Landkreis Altötting gearbeitet. Die Hauptaufgaben waren die Betreuung des Naturerlebnispfades im Altöttinger Gries, die Begleitung des Projektes Umweltbildung an Schulen (Prima Klima Kids), sowie die Unterstützung der Geschäftsstelle in Altötting und das Beweidungsprojekt in Kager.

Als Nachfolger von Christian Brunnhuber konnte im Sommer 2024 Peter Strasser gewonnen werden, der am 1. Oktober 2024 seinen Bundesfreiwilligendienst in der Kreisgruppe Altötting angetreten hat und bis zum 30.09.2025 für die Kreisgruppe arbeiten wird.

Seine Aufgabenstellungen haben die gleiche Zielrichtung wie bei seinem Vorgänger. Wir wünschen Peter Strasser viel Freude und Erfolg bei seinem Engagement für den Umwelt- und Naturschutz.

Biotop-Pflege

Beweidung in Perach: 

Familie Bernhard Meyer sorgt mit ihren Pferden weiter für die Beweidung eines Teils unserer Biotopflächen in Perach. Durch die Erweiterung der angrenzenden Pferdekoppel wird ein Teil unserer Fläche mit einem großen Amphibienteich seit mehr als 10 Jahren frei von Schilf und sonstigem Bewuchs gehalten. Wir sind in Kontakt mit dem Landschaftspflegeverband, um die zunehmende Verschlammung und Verlandung unserer Amphibienteiche abzuwenden, z.B. durch Ausbaggerung. Denn gerade diese Flächen bilden ein wichtiges Potential für dort seit Jahrzehnten heimische Amphibien, wie z.B. Kammmolch und Gelbbauchunke.


Kager: 
Im 2023 war der Pflegeaufwand, den die Kreisgruppe zusätzlich aufbringen musste, erheblich, weil nur 4 Heidschnucken die Fläche beweideten. Ende des Jahres 2023 hat sich Matthias Hautzinger dafür entschieden, neben den vier Muttertieren auch einen Schafbock in Kager weiden zu lassen. Das hat die Population in unserem Biotop im Frühjahr 2024 deutlich erhöht. Von den Muttertieren haben drei Tiere jeweils ein Lamm geboren und das vierte Muttertier hat sogar Zwillinge zur Welt gebracht. Die 10 Tiere wurden erst Ende Oktober 2024 aus dem Weidenbiotop zurück in ihre Stallungen gebracht.

Aufgrund des Nachwuchses und der störungsfreien und angenehmen Zusammenarbeit zwischen Matthias Hautzinger und der Kreisgruppe soll das Beweidungsprojekt in Kager 2025 fortgeführt werden. Im März 2025 wird die Kreisgruppe Altötting die Weidezäune überprüfen und ggf. reparieren, damit Matthias Hautzinger im Verlaufe des Aprils 2025 seine Heidschnucken wieder auf die Weide in Kager bringen kann.

Amphibienschutz

Das Sammelergebnis von 2024 ergab eine Summe von ungefähr 3500 Erdkröten. Die Population der Erdkröten im Landkreis ist relativ stabil. An manchen Wanderrouten nimmt die Anzahl der gesammelten Amphibien ab. Die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit den BetreuerInnen läuft sehr gut. Durch das Wetter begannen einige Erdkrötenwanderungen bereits im Februar. Nach kurzer Wanderperiode führten die Wetterbedingungen wieder zu einer Pause. Mitte März herrschten perfekte Bedingungen für die Wanderung der Erdkröten. Kurz danach war die Hauptlaichphase abgeschlossen und die Laichplätze von den Erdkröten verlassen. 

An zehn Straßenquerungen zu Laichgewässern wurden Amphibienzäune errichtet und betreut. Die Retterteams stellten insgesamt ca. 2,5 km Zäune auf. Ein neues Amphibienretterteam in der Nähe von Tyrlaching bildete sich spontan, was uns Amphibienfreunde sehr erfreut! An der Gemeindeverbindungsstraße von Niederbuch nach Kienertsham wurde ein Amphibienzaun von 300m beim LRA AÖ geholt und selbst aufgestellt. Beim Hubmühlbad in Reischach war die größte Population im Landkreis zu beobachten mit mindestens 1500 Erdkröten. Natürliche Habitate bzw. Biotope waren eher die Minderheit. Künstlich angelegte Teiche und vor allem Gartenteiche sind wichtige Laichplätze für unsere heimischen Amphibien geworden. In Wald / Alz, im Bereich Wehrstraße zu Hambergerstraße, wurden uns durch eine aufmerksame Amphibienfreundin mehrere überfahrene Tiere gemeldet. Die Situation besichtigten wir gemeinsam vor Ort. Das von den Tieren angepeilte Ziel war ein riesiger, traumhafter Gartenteich, den wir zusammen mit der Besitzerin anschauen durften. In dem Teich wimmelte es von Erdkröten, die bereits einige Laichschnüre verlegt hatten. 

Schaffung von neuen Biotopen bei Winhöring Aufham: Auf Anregung von Dieter Seiffert besichtigten wir gemeinsam mit Markus Brindl von der Unteren Naturschutzbehörde und dem Landschaftspflegeverband das Habitat in Aufham in der Au zur Isen. Der Teich sollte durch den LPV ausgeräumt werden, weil dieser zu Verlanden droht. Dabei wurde angeregt, einen zweiten Teich anzulegen. Dies wurde sogar von der Stadt Töging befürwortet. Die Maßnahmen wurden noch nicht umgesetzt. Hoffentlich fallen diese nicht den Sparmaßnahmen der Staatsregierung zum Opfer.

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie im kommenden Jahr als Kröten- und Unkenretter mithelfen würden. Melden Sie sich in der Geschäftsstelle. 
Mehr auf unserer Website unter "Naturschutz / Artenschutz / Amphibien".

Waldrapp

Im Jahr 2024 wurden in Burghausen in 4 Nestern insgesamt 12 Jungvögel flügge. Mit einem Durchschnitt von 3 flüggen Jungen pro Nest blieb die Reproduktionsrate somit genauso hoch wie in den Vorjahren.

Wie jedes Jahr verließen die Waldrappe der Burghauser Kolonie das Brutgebiet Ende Juli und versammelten sich mit den Vögeln der Kolonie Kuchl am Flughafen in Salzburg. Von dort aus starteten im Laufe des Herbstes mehrere Gruppen zur Alpenüberquerung. Ende Oktober sowie Mitte November verließ ein großer Teil der Waldrappe das Brutareal und erreichte das Wintergebiet in der Toskana. Die letzten Alpenüberflüge überraschten jedoch und zeigten erneut die erstaunlichen Leistungen der Waldrappe: Am 25.12. verließ das Burghauser Weibchen Laura das mittlerweile kalte Alpenvorland und flog, gefolgt von einem weiteren Adultvogel sowie einigen Jungvögeln, ebenfalls in das Winterquartier. Den letzten Überflug meisterte ein zurückgebliebener Jungvogel, der nach Wochen mit tiefem Nachtfrost noch am 23.01.2025 Salzburg verließ und trotz fehlender Kenntnisse über eine Migrationsroute nach Süden flog, bis er am nächsten Tag Slowenien erreichte.

Damit zeigte sich 2024 eine sehr erfolgreiche Bilanz der Herbstmigration, bei der mehr als die Hälfte aller Waldrappe selbständig über die Alpen nach Italien flog. Die Kreisgruppe AÖ unterstützt das Waldrappprojekt mit jährlich 1000.- €.

Schleiereule und Wiedehopf

Schleiereule und Wiedehopf 

Das Jahr 2024 war ein „Mäuse-Jahr“ (Gradations-Jahr). Die vielen Mäuse haben die Schleiereulen im Landkreis wieder verstärkt zum Brüten animiert. Nach nur einer Brut im Jahr 2023 gab es nun 4 Bruten mit insgesamt 24 flüggen Jungeulen. Das ist der höchste Bruterfolg, den wir bisher in unserem Monitoring dokumentieren konnten. Ganz besonders freut uns, dass in einem von uns installierten Kasten eine Schleiereulen-Paar zweimal hintereinander brütete und zusammen 14 kleinen Eulen in diesem einen Kasten aufgezogen hat. In 2025 werden wir erstmals versuchen, einen Kasten mit einer Infrarot-Kamera zu überwachen.

Auch im Jahr 2024 wurden etwa 50 % der Kästen von Turmfalken bewohnt, so dass auch wegen der vielen Mäuse wieder eine sehr hohe Zahl Jungfalken aus unseren Kästen hervorgegangen sind.

Leider gab es bei den Wiedehopfen erneut keine Brut und auch keinen Brutverdacht, was möglicherweise mit den hohen Niederschlägen in 2024 zusammenhängt. Trotzdem gab es 16 gemeldete Beobachtungen von Durchzüglern. Bei diesen Meldungen hat sich Haiming erneut als Hotspot erwiesen.

Bahn-Ausbaustrecke 38 (ABS38)
(zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke München – Mühldorf – Freilassing)

Aufgrund unserer Kritik an einer Verschiebung des Endes des ABS38 auf ein unbekanntes Datum und dass die kritische Beurteilung der ökologischen Wirkungen des ABS38 durch den BN nicht berücksichtigt wurden, entwickelte sich eine mehrtägige Diskussion unserer Kritik, vor allem in München, die für die DB eher eine Fortbildung bedeutete.

Ortsumfahrung Burghausen
Das Straßenbauamt Traunstein (StBA TS) gibt derzeit Ende 2025 als Termin für das Planfeststellungsverfahren an, da noch weiterer Abklärungsbedarf besteht. Ob die aktuell veranschlagten Kosten von 43,9 Millionen Euro für die geplante Strecke von 4,5 km Länge zu halten sind, kann aus unserer Einschätzung nur mit einem Nein beantwortet werden. Dass bei ca. 30 % Entlastung von einer deutlich hörbaren Verkehrsberuhigung keine Rede sein kann, wird selbst vom Straßenbauamt TS nicht bezweifelt. 

Nach wie vor werden unsere alten, alternativen Vorschläge auf der Bestandstrasse ( Burgkirchener Str.) für hörbare Lärmverringerungen durch Tempo 30 (nebst geringeren Unfallgefahren), Flüsterasphalt, intelligente Ampelregelungen etc. nicht diskutiert. Wir werden deshalb bei der Planfeststellung gemeinsam mit der Gemeinde Mehring gegen die Ortsumfahrung vorgehen und schließen juristische Schritte nicht aus. 

Frei fließende Salzach

Trotz einer Geschiebestudie des Wasserwirtschaftsamtes Traunstein, die keine Notwendigkeit von Querbauwerken in der Salzach zur Solstabilisierung betont, will die Staatsregierung eine Stromerzeugung auf den letzten 60 km bis zur Mündung in den Inn realisieren. Zur Debatte steht vorerst ein sogenanntes „ökologisches“ Kraftwerk bei Kilometer 40 unterhalb von Laufen. Die Verbund AG aus Österreich hat schon mal mit einer Investitionssumme von 100 Millionen € gelockt, die man für die Stromerzeugung an der Salzach ausgeben möchte. Selbst, wenn die Erwartungen des potentiellen Betreibers in Erfüllung gingen, was angesichts der abschmelzenden Gletscher in den Alpen durchaus fragwürdig ist, würde mit einem Kraftwerk weniger als 1% der im Landkreis Altötting benötigten Strommenge erzeugt werden.

Unser Landesverband hat im letzten Jahr einen großen Online-Appell für den letzten frei fließenden Flussabschnitt dieses großen Alpenflusses gestartet. Wir kämpfen daher weiterhin in der Allianz mit der ALS (Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach) für einen frei fließenden Flussbereich bis zur Mündung und für eine Renaturierung ohne Querbauwerke, die dem ursprünglichen Charakter der Salzach vor der Begradigung möglichst nahekommt. 
Stärken Sie mit ihrem Besuch der 13. Salzachkundgebung am 19. Juli in Burghausen auch heuer wieder unsere Ziele für einen Ausbau der Salzach als Naturfluss. 

Windkraft:

Der Januar 2025 lag weltweit 1,75 °C über dem vorindustriellen Temperaturniveau (EU-Klimadienst Copernicus). In Europa lagen die Temperaturen im Januar 2,51 °C über dem Durchschnitt der Jahre 1991-2020. Die Bayerische Staatsregierung vermeldete jüngst, dass man sich vom Ziel der Klimaneutralität bis 2040, das medienwirksam erst 2023 ausgerufen wurde, wieder verabschiedet. In den Sektoren Verkehr und Gebäude sind bei der CO2-Einsparung fast keine Fortschritte erreicht worden. Namhafte Politiker möchten das Heizungsgesetz wieder rückgängig machen und stellen den Ausbau der Windkraft infrage. Unsere Gesellschaft steht vor schwierigen Entscheidungen.

Der geplante Windpark im Landkreis umfasst derzeit 27 Windräder. Die im Herbst abgeschlossenen einjährigen Windmessungen liegen im erwarteten Bereich. In diesem Jahr sollen die Genehmigungsanträge eingereicht werden. Wir begleiten das Projekt weiterhin und haben natürlich auch Forderungen zu den ökologischen Rahmenbedingungen. Dazu gehören u.a. Abschalteinrichtungen bei Windkraftanlagen in der Nähe wertvoller Vogelschutzgebiete. Eine Kriterienliste unseres Landesverbandes für die Eignung von Standorten für Windkraftanlagen finden Sie mit nebenstehendem Link: Kriterienliste Windkraft

Fernwärme:

Erfreulich gut laufen die jüngsten Projekte zur Geothermie. Im Geothermieprojekt bei Halsbach wird eine Fernwämeversorgung für die Stadt Burghausen in Betracht gezogen. Die erfolgreiche Bohrung in der Gemeinde Polling könnte zur Fernwärmeversorgung der angrenzenden Gemeinden Tüßling und Teising beitragen. Auch Altötting trägt sich mit dem Gedanken einer Geothermiebohrung als Ergänzung und Ersatz für die vorhandene Fernwärmeversorgung. 

In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf unseren Vorschlag verweisen, im Landkreis perspektivisch einen Wärmeverbund zu errichten, der sich neben der Geothermie auch auf Industrieabwärme und Biogasabwärme stützen könnte.

Deutlich kritisch sehen wir das Projekt im Industriepark Gendorf. Hier ist eine große Biomasseverbrennungsanlage geplant, die Prozesswärme und Strom für die Betriebe im Industriepark erzeugen soll. Das Konzept beruht auf der Sammlung von Restholz aus einem Umkreis von weit über 100 km, das überwiegend über LKW’s angeliefert werden soll. Außerdem wird der Druck auf vorhandene Fernwärmeversorgungen mit Hackschnitzelverbrennung deutlich steigen. Der Industriepark hat die ursprünglich geplante Kapazität zwar um 1/3 verringert, aber dennoch gilt: Den großen Energiebedarf der Industrie aus unseren heimischen Wäldern und Fluren zu decken, erzeugt aus unserer Sicht übermäßigen Druck auf die Biodiversität in unserer Natur. 

PFOA und Co.

In den vergangenen Wochen war das Thema „PFAS“ in sehr vielen Medien präsent. U.a. wurde darüber berichtet, dass es massive Lobby-Tätigkeiten der Industrie gibt, das perspektivische Verbot von PFAS (mit Übergangsfristen) zu unterlaufen. 
Leider sind wir im Landkreis mit dem einzigen Produktionsstandort in Deutschland von PFAS-Grundstoffen aufgrund von Langzeitbelastungen insbesondere in den Böden massiv betroffen. Die PFAS-Belastungen im Trinkwasser werden zwar weitgehend von Aktivkohlefiltern zurückgehalten, das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Die Bodenbelastungen sind weiterhin hoch und die im Jahr 2018 veröffentlichte Detailuntersuchung lässt noch viele Fragen offen. GenX und andere Stoffe als PFOA sind neu in Grundwasser und Fischen aufgetaucht. Teilweise sind diese Stoffe toxikologisch noch unzureichend eingestuft. Was vor allem unklar ist, ob es sich um Stoffe handelt, die noch im Rahmen der aktuellen Produktionsprozesse freigesetzt werden. Diese Fragen wurden bisher nur unzureichend vom Landratsamt beantwortet.
Auch der sogenannte „Wasserrechtsbescheid“ der nach fünfjähriger Übergangsfrist Mitte letzten Jahres für weitere 20 Jahre an die Fa. Infraserv gegangen ist, lässt viele Fragen offen. Darin wird teilweise nur von speziellen Emulgatoren gesprochen, deren chemischer Name nicht erwähnt wird. PFOA, war übrigens der Emulgator, der von Dyneon für die Polymerisation eingesetzt wurde. Teilweise sind im Bescheid keine Grenz- oder Schwellenwerte für bestimmte Stoffe genannt, sondern es wird nur eine Frachtminimierung verlangt.

Der Bannwald nördlich von Burghausen ist in Gefahr

Der Bannwald nördlich von Burghausen erfüllt eine wesentliche Funktion für das Kleinklima und dient auch als CO2-Senke. Als große, nicht bebaute Fläche, bietet er sich als Standort für einen Windpark an. Rodungen von Bannwald sind normalerweise an den bestehenden Bannwald angrenzend durch Aufforstung auszugleichen. Diese Bedingung ist schon für die ca.  27 ha Fläche für die geplanten 27 Windkraftanlagen nicht zu erfüllen, da die Eigentümer geeigneter Ersatzflächen diese nicht zur Verfügung stellen wollen.

Weitere Projekte planen mit zusätzlichen Rodungen von Bannwald:

  • Erweiterung des KV-Terminals im Vierlindenschlag um eine zusätzliche Fläche von 9 ha für Industrieansiedelung.
  • Planung eines 380 KV Umspannwerks in Haiming, für das in der Gemeinde kein Agrarland zur Verfügung gestellt wird.
  • Bau eines netzstabilisierenden Gaskraftwerkes vor Ort, das lt. Tennet auch an anderer Stelle gebaut werden könnte, zumal zwei wasserstofftaugliche Gaskraftwerke in den Chemiewerken zeitnah verfügbar sein werden.

Ziel muss es sein, den Bannwald mit seiner Funktion für das Klima zu erhalten.

Ortsgruppe Burghausen

Gemeinsam mit dem Umweltamt der Stadt Burghausen wurde das Thema Biotop-Vernetzung und -Gestaltung in Raitenhaslach (Hangmoore, Wiesen-Vernässung und Biber-Biotop) weiter vorangetrieben. Dabei konnte erreicht werden, dass ein Biber-Stau neben der Büffelweide toleriert wurde, was zu einer Kette von Tümpeln und einer Erhöhung des Wasserspiegels in der Büffelsuhle führte. Diese vom Biber „initiierte“ Maßnahme lockte zahlreiche Wasservögel und Amphibien an. 

Als besonderes Highlight kamen dann auch noch sowohl Weißstörche als auch ein Schwarzstorch zum „Frühstück“ am Morgen. Ein Weißstorch-Paar machte einen Brutversuch auf dem Schornstein des Klosters (leider ohne Erfolg), was eine schöne Bestätigung für die Aufwertung der Biotope ist. 

Weitere Themen sind Lichtverschmutzung (Ansprechpartner: Hans-Peter Lainer), Biodiversität im naturnahen Garten (Ansprechpartnerin: Gabi Paulsen) und die Burghauser Kindergruppe (Ansprechpartnerin: Susanne Unterstaller). Natürlich stehen weiterhin auch die Themen Verkehrskonzepte (Ansprechpartner: Dr. Axel Nigg) und Ortsumgehung (Ansprechpartner: Dr. Ernst-Josef Spindler) auf der Agenda. Neu kam das Thema Bannwald-Erhaltung hinzu. Hierzu hat die Ortsgruppe eine Stellungnahme zu der geplanten Erweiterung des Industriegebiets am Güterterminal (geplante Rodung von 9 ha Bannwald) verfasst.

Das Monatstreffen der Ortsgruppe findet jeweils am zweiten Mittwoch des Monats um 19:30 Uhr im Bürgerhaus statt (außer im Mai und August).

Die Kreisgruppe Altötting ist gut vernetzt.

Die Kreisgruppe Altötting ist als Träger öffentlicher Belange anerkannt. Als solcher kann sie sich an Verfahren wie der Erstellung von Flächennutzungsplänen oder Bebauungsplänen und Raumordnungsverfahren beteiligen. Auch in anderen Gremien des Landkreises werden wir gehört. Neu vertritt Holger Lundt die Kreisgruppe zusammen mit Gerhard Merches im Naturschutzbeirat des Landkreises. Ein Aufstellung unseres Engagements in verschiedenen Gremien, Vereinen und und Arbeitsgemeinschaften finden Sie hier.

Kassenbericht 2024

Auch 2024 hat keine Haus- und Straßensammlung stattgefunden. Eine Unterstützung durch Schulen konnten wir leider nicht bekommen. Auch Privatpersonen, die für uns sammeln gehen, hatten wir nicht.

Private Spenden erreichten auch 2024 eine erfreuliche Höhe. Vielen Dank an alle SpenderInnen. Darüberhinaus werden wir seit 2023 bei Bußgeldbescheiden berücksichtigt. 

Unsere Geschäftsstellenbetreuung mit Waltraud Derkmann ist eine unabdingbare Notwendigkeit für unsere effiziente, ehrenamtliche Arbeit, deshalb unterstützt der Landesverband diese Kosten mit einem hohen Zuschuss. Auch Christian Brunnhuber, als BufDi, war eine tragende Stütze für unsere Arbeit, sodass wir uns entschlossen haben, ab Sept. 24 einen neuen BufDi anzustellen. Peter Strasser hat sich gleich engagiert eingebracht und wird uns auch in 2025 hilfreich zur Seite stehen! 

Mitgliederdaten

Bei einer Werbeaktion von April – Juli haben wir 495 neue Mitglieder gewonnen. Somit hatte die Kreisgruppe am Jahresende 2024 insgesamt 2190 Mitglieder und 230 Förderer.

Da sich die Bedingungen für den Versand von Mitgliederbrief und Exkursionsprogramm als Dialogpost laufend verschlechtern, würden wir ihnen gerne unsere Mitglieder Verbandsinformationen vermehrt per E-Mail zukommen lassen. Daher möchten wir Sie bitten, uns ihre E-Mail-Adresse mitzuteilen, sofern sie nicht erst seit 2024 Mitglied sind und noch nie ein E-Mail von uns bekommen haben. Benutzen Sie direkt das hier verlinkte Formular. Vielen Dank.

Veranstaltungen 2025

Auch in 2025 ist unser Veranstaltungskalender wieder gut gefüllt. Wegen besserer Planung bitten wir Sie, sich zu den Veranstaltungen unter Angabe des Namens, Personenzahl und Telefon-Nr. anzumelden! Auf unserer Homepage finden Sie unter "Veranstaltungen" dazu bei jeder Veranstaltung eine kurze Beschreibung und die Möglichkeit einer schnellen und bequemen Anmeldung. Unter "Veranstaltungen / Veranstaltungen in Wort und Bild" gibt es zu vielen Exkursionen der Vorjahre einen Kurzbericht mit Bildern. Schauen Sie doch mal rein.

Unter “Veranstaltungen” finden Sie sowohl weitere Veranstaltungen der Kreisgruppe, als auch anderer Veranstalter, die Natur- und Umweltthemen im Landkreis betreffen.

Für individuelle Touren finden Sie gut ausgearbeitete Ausflugsvorschläge auf unserer Webseite unter „Ausflüge Natur/Kultur“. 

Aktuelle Informationen finden Sie nicht nur auf unserer Homepage, sondern auch auf Facebook und Instagram.

Darüber hinaus bieten wir Ihnen an, sich für unseren Kreisgruppen-Newsletter zu registrieren. 

Bitte beachten Sie folgende Termine und Kontakte:

Kreisgruppe AltöttingGerhard Merches, 1. Vors., 08671-85711, gerhard.merches@t-online.de
Öffnungszeiten Geschäftsstelle:Do 14.00 -18.00 Uhr, Tel. 08671/5 07 40 17, altoetting@bund-naturschutz.de
MitgliederversammlungFr 25.04.25, 19.30 Uhr, Altötting, Gasthof Plankl, Saal Einstein
GEO-Tag (alle Interessierten)27. / 28.6. in Mehring-Lengthal, emerches@web.de
SalzachkundgebungSa, 19.07.25, ca. 12.00 Uhr, Burghausen, Stadtplatz
Offener Treff AÖ:nach Ankündigung um Internet, 08671-85711, gerhard.merches@t-online.de
Monatstreffen Burghausen:zweiter Mittwoch im Monat, 19.30 Uhr, 08677-64 316, holger.lundt@web.de
Koordinator Amphibienretter:Erwin Scheiwein, 0160-977 392 49, erwin.scheiwein@web.de
Burghausen "Umweltkids":einmal im Monat, 0175-66 23 101, susn.bloch@googlemail.com

Wir freuen uns darauf, Sie auf der Mitgliederversammlung am 25. April in Altötting begrüßen zu dürfen und wünschen Ihnen bis dahin eine gute Zeit.

Viele Grüße

Gerhard Merches (1. Vorsitzender)