Zur Startseite
  • Links
  • Newsletter

Projekte

Naturschutz

Umweltthemen

Aktuelles aus dem Amphibienkreis der Kreisgruppe Altötting

Ansprechpartner: Hans Wöcherl, Feichten , hans.woecherl@freenet.de

Aufgrund eines Kontaktes zur Unteren Naturschutzbehörde in anderer Angelegenheit ergab sich die Aussicht, dass die Behörde Krötenschutzzäune bereitstellen oder errichten würde, wenn ihr prekäre Straßenquerungen genannt würden.
In einem von der Kreisgruppe des BN auf den Weg gebrachten Presse-Artikel zur bevorstehenden Krötenwanderung wurde die Bevölkerung um Mitarbeit gebeten. Kontakte liefen über Hans Wöcherl.


Die 4 telefonisch eingegangenen Meldungen wurden von Hans Wöcherl an die Unterekroete_158.jpg Naturschutzbehörde weitergeleitet, die eine Ortsbesichtigung vornahm und entschied, ob und in welcher Länge ein Zaun bereitgestellt werden sollte.
In Emmerting wurde ein Zaun zur Errichtung durch Renate Pittner und ihre Helfer an Ort und Stelle gebracht. In den anderen Fällen, in denen es sich um relativ unklare bzw. sehr weit verteilte und vereinzelte Straßenquerungen handelte, wurden Maßnahmen für nächstes Jahr ins Auge gefasst.

 

Die bereits sammelaktiven Frauen, die über laufende Wanderungen, Schwierigkeiten der Orientierung in Siedlungsgebieten, Erfahrungen mit Anliegern u.a. offene Fragen berichteten, kristallisierte sich die in Siedlungsgebieten zentrale Frage heraus, wohin man die an und auf Siedlungsstraßen gesammelten Tiere bringen solle, wenn nur kleinere Gartenteiche zur Verfügung stehen bzw. kein größerer Teich in der Nähe ist, der sich als wahrscheinlicher Ziel-Weiher der Tiere anbieten würde.
Aus der Aktion ergeben sich mehrere interessante Ansatzpunkte zur Verbesserung des Krötenschutzes im Landkreis Altötting:

  1. Naturschutzaktivität gewinnt durch Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde; die Untere Naturschutzbehörde ist aufgeschlossen für aktive Mithilfe
  2. Landkreisweite Kartierung von Amphibienpopulationen (Laichgewässer, Wanderungen), die über stark befahrene Straßen zu ihren Laichgewässern gelangen und u.a. dadurch im Bestand gefährdet sind, ist notwendig und machbar (vor allem auch aufgrund des Wissens alteingesessener, naturinteressierter Menschen)
  3. Amphibienschutz in Siedlungsgebieten: Die Anlieger sind aufgeschlossen, benötigen aber Hilfe von Seiten des behördlichen Naturschutzes:

    • die Bereitstellung geeigneter Ziel-Gewässer
    • Beratung über die Wanderwege und das Verfahren bei ungewissen Zielgewässern
    • Operative Unterstützung (Zäune, Planung, Betreuung)
    • Moralische Unterstützung
  4. Aufklärung über andere, nichtverkehrliche, Faktoren der Gefährdung der Amphibien und die möglichen Gegenmaßnahmen

  5. Die Bevölkerung steht einem aktiven Artenschutz sehr aufgeschlossen gegenüber, auch wenn dieMitwirkung an der Krötenaktion sich infolge Unsicherheit in Grenzen hielt –Artenschutz" bedarf grundsätzlicher Erwägungen, Information und Befürwortung in der Öffentlichkeit.

 

 Ein positives Beispiel kommt aus Emmerting:

 Seit dem Februar 2008 wurden in Emmerting im Bereich des Sportplatzes sowie der oberen Dorfstraße gefährdete Amphibienbewegungen ausgemacht und von Erwachsenen und kleinen Helfern über die Straße getragen oder aus den Gullis geholt.

Anfang März wurde infolge der Information von Hans Wöcherl mit vielen Anwohnern Kontakt aufgenommen und gehalten und mit Unterstützung der Gemeindearbeiter ein 500m langer Krötenzaun aufgestellt, den die Untere Naturschutzbehörde zur Verfügung stellte.


kroete1_k.jpg

Renate Pittner, Florian Ott und Georg Bonauer haben die aufgestellten Eimer regelmäßig in den frühen Morgen- und den späten Abendstunden geleert und dabei 169 Kröten, wenige Bergmolche, wenige Springfrösche (auch Laufkäfer und ein paar Mäuse) gesammelt und wieder freigelassen. Einen Teil haben sie über die Straße in die Richtung der  Zielteiche gebracht. Wo es keine mehr gab, haben Sie sie an weiter entfernte Teiche (Müllner Lacken, Hörl- und Deckelbach, Leidmannbach) gebracht.

 

Viele Kälteeinbrüche haben die Wanderung immer wieder unterbrochen. Auch in den Gullis wurden viele Tiere entdeckt, leider auch viele verendet.

Renate regte an, dass die Gemeinden, die Gullis im Herbst leeren (nachdem die Tiere in ihre Winterquartiere gewandert sind) und dann im Frühjahr (nach der Wanderung in die Laichgewässer) erneut.
Wie schon in früheren Jahren hat sie auch dieses Jahr dem Kindergarten einen Teil ihres 'Fundes' gezeigt, um den Kindern die Amphibien vorzustellen und sie zu begeistern.


Begeistert waren auch ihre fleißigen Mithelfer: Florian Ott und Georg Bonauer werden mit ihr und Dr. Andreas Zahn (Biologe) Themen für Biologie-Facharbeiten ausarbeiten, die sie an die entsprechenden Fachbetreuer weitergeben werden in der Hoffnung, Interessierte  Biologie-Leistungskursbesucher nehmen sich der Themen an.
Georg Bonauer wird Exkursionen zu den verschiedenen renaturierten Bachläufen im Ortsgebiet anbieten.

Die Suche nach geeigneten Flächen/Standorten für amphibientaugliche Gewässer wird fortgesetzt, um artgerechte, naturnahe Überlebensgebiete zu reaktivieren oder zu schaffen.Für den Herbst ist ein Vortrag geplant, wo es um die Gestaltung naturnaher Gartenteiche geht.Ein Vortrag mit Herrn Andreas Zahn, Amphibienexperte des BN ist in Planung.So hat sich in Emmerting ein begeistertes, hochaktives Team gebildet.