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Amphibienschutz: Aktivitäten in der BN Kreisgruppe Altötting

Ein Blick ins Ausland, in Regionen mit natürlichen Feuchtgebieten auf großer Fläche (zum Beispiel an der Narew in Ostpolen) zeigt uns, wie verarmt die Amphibienwelt Bayerns inzwischen geworden ist. Trotz aller bisherigen Schutzbemühungen scheint folgend der aktuellen Diskussion die Anzahl der bedrohten Arten in Bayern nach Einschätzung vieler Fachleute deutlich zuzunehmen.Frosch am Halm

Die Kreisgruppe Altötting (kooperierend mit der Kreisgruppe Mühldorf) hat mit einem eigenen Arbeitskreis Amphibien seit langem einen Schwerpunkt im Bereich Amphibienschutz. Ihr innovativer Schwerpunkt liegt auf der gezielten Schaffung temporärer Tümpel, die durch ihre regelmäßige Austrocknung Schutz gegen übermäßigen Besatz mit Laich / Kaulquappen-fressenden natürlichen Feinden bieten. Im Gegensatz zu „herkömmlichen“, tieferen und stabileren Tümpeln, die häufig für Naturschutzzwecke angelegt wurden, helfen derartige Kleingewässer von ca. 30 cm Tiefe, vorzugsweise vegetationsarm und die unbedingt vorübergehend austrocknen, auch den Problemarten wie Wechselkröte, Gelbbauchunke, Laubfrosch und Kammmolch. Die Kleinpopulationen an Kaulquappen dieser Pionierarten können sonst dem Druck der mehrjährigen Großinsekten und Fische nicht überstehen.

Im Rahmen eines vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderten GlücksSpirale-Projektes „Artenhilfsprogramm Kammmolch im Landkreis Altötting“ konnten in 2001 diese Befunde untermauert werden.

Weiterhin hat die Kreisgruppe umfassende praktische Erfahrungen beim Schutz der Wechselkröte  durch Anlage sehr flacher Laichgewässer (ca. 30 cm Tiefe) mit unterschiedlichen Herstellungstechniken.

Wechselkröte Für 2004 ist eine wissenschaftliche Studie geplant mit dem Ziel, das Vorkommen und die Laichgewässer der Gelbbauchunke im Landkreis Altötting zu erfassen, deren Probleme zu beschreiben, und daraus Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege und Verbesserung der Situation abzuleiten.

Besondere und lange verkannte Bedeutung für den Amphibienschutz haben daher Maßnahmen zum Erhalt bzw. zur Wiedererschaffung von natürlichen Amphibienlebensräumen in von der Flußdynamik geprägten Flußauen. Aktuell laufen hierzu Bemühungen an der Salzach zwischen Salzburg und Burghausen

Besonders engagiert ist der BN daher bei den großräumigen Bemühungen zum Erhalt bzw zur Wiedererschaffung von natürlichen Amphobienlebensräumen wie der Flußdynamik und Flußauen an der Salzach zwischen Salzburg und Burghausen.
 
Dem zugrunde liegt die Strategie, in den Flußauen wieder ein dynamisches Wasserregime mit Überschwemmungen und Kleingewässerbildung herzustellen. Dies ist Teil-Ziel und –schwerpunkt der Arbeitsgemeinschaft Lebensraum Salzach, und kann an der Salzach Realität werden.