Flug nördlich von Lons-le-Saunier. Foto B. Steininger
Erfolgreicher Start der menschengeführten Migration 2023
Am 21. August hat nach einiger Verzögerung die große Reise vom Flugplatz Binningen, Gemeinde Hilzingen in Baden-Württemberg, nach Vejer de la Frontera in Andalusien begonnen. Es ist zwar bereits die 16. menschengeführte Migration im Rahmen des Waldrapp-Projektes, aber es ist eine Reise der Superlative und eine große neuer Herausforderung für das gesamte Team.
Bislang sind wir mit maximal 31 Vögeln geflogen, während die Gruppe in diesem Jahr aus 35 Tieren besteht. Die gesamte Flugstrecke wird rund 2.300 Kilometer umfassen und ist damit annähernd dreimal so lang wie die mittlere Flugstrecke von 824 Kilometer der vergangenen Jahre. Haben wir in der Vergangenheit für die gesamte Strecke im Mittel sechs Flugtage benötigt, rechnen wir in diesem Jahr mit 14 Etappen. Da zwischen den einzelnen Flügen mindestens ein Pausentag eingeschoben wird, bei schlechtem Wetter auch mehrere Tage, rechnen wir mit 35-40 Tagen Gesamtdauer und hoffen gegen Ende September das Zielgebiet in Andalusien zu erreichen.
Inzwischen konnten wir in drei Flugetappen eine Strecke von 329 km zurücklegen und befinden uns momentan auf dem Flugplatz Lons-le-Saunier, rund 100 km nördlich von Lyon. Wir waren am 24. August gezwungen, den Flug aufgrund von zunehmendem Wind bereits nach 90 km an diesem Flugplatz zu beenden. Nun warten wir hier auf eine Wetterbesserung. Jungvögel in energiesparender Keilformation. Foto B. Steininger.
Die Vögel sind in bester Verfassung. Sie fliegen zunehmend in Keilformation was ihre Flugeffizienz steigert und ein Zeichen von Zugmotivation ist. Auch das Team ist bestens motiviert. Es besteht aus 14 Personen, die verschiedene Aufgaben übernehmen. Helena Wehner und Barbara Steininger sind als Ziehmütter die beiden zentralen Personen des Teams. Walter Holzmüller ist seit vielen Jahren unser erster Pilot, der auch für die Flugplanung, die Wetterbewertung und das technische Service der Fluggeräte zuständig ist. Laura Pahnke leitet das Camp. Rudolf Beck ist verantwortlich für den Abbau, Nachtransport und Aufbau des Camps und der Voliere. Das übrige Team sind junge, motivierte Leute aus Österreich, Deutschland und Frankreich. Die Gesamtleitung hat Johannes Fritz über. Diese menschengeführte Migration erfolgt im Rahmen des europäischen LIFE Projektes. Erstmals sind auch der Zoobotánico Jerez und Junta de Andalucía, die das spanische Proyecto Eremita betreiben, als Partner beteiligt.
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