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Die Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentalis)

Das erste Auftreten der Amerikanischen Kiefernwanze im Landkreis konnte im Herbst 2014 beobachtet werden. Die Tiere sind mit 15 – 20 mm Länge und einer Breite von 5 – 7 mm verhältnismäßig groß. Auffälligstes Merkmal sind die blattartig verbreiterten Hinterbeine, dies kennzeichnet die Tiere eindeutig und macht sie mit europäischen Wanzen unverwechselbar. Die ursprüngliche Heimat der Amerikanischen Kiefernwanze ist das Gebiet westlich der Rocky Mountains zwischen British Columbia im Norden und Mexiko im Süden. 1999  ist sie erstmals in Europa  (Norditalien) nachgewiesen worden. Von hier breitete sie sich weiter aus und der erste Nachweis in Deutschland wurde schließlich 2006 erbracht. Mittlerweile sind die Tiere nahezu in ganz Europa vertreten und auch aus Asien wurden Funde gemeldet. Ursache für das globale Auftreten dieses Neozoons ist wohl der weltweite Handel mit Saatgut, Bauholz und Weihnachtsbäumen. Nach Wanzenart nehmen die Tiere sowohl als erwachsene Exemplare wie in allen fünf Larvenstadien ihre Nahrung saugend auf. Die Tiere ernähren sich von Samen und Blüten verschiedener Kiefern, Douglasien, Fichten und anderen Nadelbaumarten. Nach der Eiablage an den Nadeln der Wirtspflanzen von Ende Mai bis Anfang Juni saugen die nach etwa 2 Wochen geschlüpften Larven zunächst an Nadeln und jungen Zapfen, später an den Samen. Ende August erfolgt die letzte Häutung zum fertigen Insekt. In Amerika ist diese Wanze als Schädling eingestuft, der durch Aussaugen der Samen  verschiedenster Nadelbäume in saatguterzeugenden Betrieben hohe Ausfälle verursacht. Für Europa werden bislang keine Schäden befürchtet. Wenn sich die Tiere zur Überwinterung, oft großer Anzahl, auch in Wohnungen und Häusern versammeln, kann man sie aber durchaus als „Lästlinge“ bezeichnen. Dieses Phänomen der Massenansammlung wird ausgelöst durch einen Duftstoff, den die Männchen abgeben und der andere Tiere der gleichen Art anlockt.

 

Text: W. Sage