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Die Goldene Acht (Colias hyale)

Wenn man vor etwa 30 Jahren im Landkreis in den Sommermonaten über die damals häufigen Kleefelder ging, konnte man diesen Falter oft zu hunderten beobachten. Heute scheitert man bereits bei der Suche nach Kleefeldern. Findet man dann doch eines muss man froh sein einen oder zwei der Falter darauf beobachten zu können.  Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen hatten die „Goldene Acht“ im letzten Jahr zum Schmetterling des Jahres gekürt, um auf den Rückgang des Falters aufmerksam zu machen. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft schwindet der Lebensraum der „Goldenen Acht“ wie auch der meisten anderen Tagfalter zusehends. Luzerne und Klee werden kaum noch als Gründünger oder Viehfutter angebaut. Stattdessen wird heute mit Gülle und Kunstdünger gedüngt, und Importsoja dient als Viehfutter. Die Goldene Acht ist von Mai bis Oktober zu beobachten und ernährt sich als ausgewachsener Schmetterlinge von dem Nektar verschiedener Pflanzen, die gerade blühen. Die Männchen weisen eine gelbe und die Weibchen eine grünlich-weiße Färbung auf. Charakteristisch ist der namensgebende achtförmige, rot umrandete Fleck auf der Flügel-Unterseite (auf dem Foto gut zu erkennen). Die Goldene Acht ist von Ostspanien durch Europa bis Nordchina verbreitet. Da die Falter heiße Gebiete meiden, fehlen sie im Mittelmeerraum und in Südasien. Als Wanderfalter legt sie nicht selten mehrere hundert Kilometer zurück und erreicht so auch Regionen, in denen der Falter normalerweise nicht vorkommt. Über das Jahr bringt die „Goldenen Acht“ mehrere Generationen hervor. Die erste Generation besteht häufig nur aus wenigen Tieren, in den folgenden Vermehrungszyklen steigt die Anzahl der Tiere dann meist deutlich an. Dass der Falter auch unter vielen anderen Namen wie zum Beispiel „Gemeiner Heufalter“ bekannt ist, deutet darauf hin, dass er früher sehr häufig vorkam. In Bayern wurde die „Goldene Acht“ in der neuen Roten Liste (2016) wegen des starken Rückgangs in die Kategorie G (Gefährdung unbekannten Ausmaßes) aufgenommen.

 

Text: W. Sage