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Der Große Schillerfalter (Apatura iris)

Der Große Schillerfalter erreichen eine Flügelspannweite von 55 bis über 70 Millimeter. Die Flügeloberseiten haben eine schwarzbraune Grundfärbung und weisen an den Vorderflügeln eine Reihen weißer Flecken und an den Hinterflügeln eine weiße Binde auf. Darüber hinaus zeigen die Oberseiten bei männlichen Schillerfaltern den typischen blauen Schiller, der durch winzige Luftkammern in den Schuppen hervorgerufen wird. Im Unterschied zum im Gebiet ebenfalls vorkommenden Kleinen Schillerfalter (Apatura ilia) weist der Große Schillerfalter keinen Augenfleck auf der Hinterflügeloberseite auf, sondern nur einen dunklen Fleck. Großer-/Kleiner- sind bei der Namensgebung etwas irreführend, da beide Arten im männlichen Geschlecht annähernd gleich groß sind. Lediglich bei den Weibchen, die man jedoch so gut wie nie zu Gesicht bekommt, da sie sich nur selten in Bodennähe aufhalten, ist der Größenunterschied deutlich. Der Große Schillerfalter war in Deutschland im Jahr 2011 Schmetterling des Jahres. Die Schillerfalter gehören zu den wenigen Schmetterlingen, die sich kaum von Blütennektar ernähren, sondern hauptsächlich von tierischen Produkten wie Exkrementen und Aas. Am späten Vormittag fliegen sie aus den Baumwipfeln hinab, um an feuchtkühlen Waldrändern, auf Lichtungen oder Waldwegen Wasser, Mineralstoffe und Nahrung aufzunehmen. In der Region findet man beide Schillerfalterarten besonders in den flussbegleitenden Auen an Inn, Salzach und Alz. Während der Kleine Schillerfalter („Weichholzauen-Art“) fast ausschließlich hier seinen Lebensraum hat, kann man den Großen Schillerfalter („Hartholzauen-Art“) auch im Tertiärhügelland und in den großen Forsten antreffen.  Wer Schillerfalter beobachten möchte, macht am besten zur Flugzeit (Mitte Juni bis Mitte Juli) vormittags einen Spaziergang durch die Auen. Dabei hält man Ausschau nach feuchten aber besonnten Stellen entlang der Wege und kann dabei neben Schillerfaltern mit etwas Glück auch gleich noch den kleinen Eisvogel (Limenitis camilla) finden. Der Bestand des Großen Schillerfalters geht zurück, weil junge Weidenbüsche, die Futterpflanzen der Raupen, in den Forsten häufig entfernt werden. Damit wird jedoch dem Schmetterling wie auch anderen Insekten die Lebensgrundlage entzogen. Insgesamt gelten weniger als 20 Prozent der Bestände heimischer Falterarten noch als dauerhaft gesichert.

Text und Fotos: W. Sage