Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
Der Schwalbenschwanz ist mit einer Flügelspannweite von 50 bis 75 Millimetern einer der größten, auffälligsten und bekanntesten Tagfalter der Region. Er ist gelb und schwarz gemustert mit einer blauen Binde und roten Augenflecken an der hinteren Innenseite der Hinterflügel. An den Hinterflügeln stehen kurze, größtenteils schwarz gefärbte „Schwänzchen“ ab. Das Verbreitungsgebiet des Schwalbenschwanzes erstreckt sich über große Teile der Nordhalbkugel von Europa bis Asien und Japan. Bei uns fliegt er in zwei bis drei Generationen, von April bis September, in sonnigem und offenem Gelände, wie mageren Grünlandbeständen und auf Trockenrasen. Auf Ackerflächen wird er nur vereinzelt in deren Randbereichen gefunden und in Gärten vor allem, wenn dort Möhren, Dill und Fenchel, die Futterpflanzen seiner Raupe, angebaut werden. Die Eier werden einzeln in Bodennähe an den Blättern der Futterpflanze abgelegt. Die Raupen werden etwa 45 Millimeter lang und sind unbehaart. Ausgewachsenen sind sie grün gefärbt und haben schwarze Querstreifen mit gelben oder orangeroten Punkten. Wenn die Raupen sich bedroht fühlen, stülpen sie zur Abschreckung eine orange gefärbte Nackengabel aus, die einen Duftstoff absondert. Damit können z. B. Ameisen oder auch Schlupfwespen abgewehrt werden. Die Falter versammeln sich auf der Suche nach Geschlechtspartnern gerne an markanten Erhebungen wie Hügeln, Bergkuppen oder Burgruinen die sie zur „Gipfelbalz“ umsegeln (hilltopping). Obwohl der Schwalbenschwanz nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt ist, steht er heute in Bayern nicht mehr auf der Roten Liste, muss aber wegen seines Bekanntheitsgrades häufig stellvertretend als „bedrohte Art“ herhalten. Der Schwalbenschwanz war bei uns nie sehr häufig, hat aber im Vergleich zu den meisten anderen heimischen Tagfaltern nur relativ geringe Bestandseinbußen hinnehmen müssen.
Text: W. Sage