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Der Weiße Waldportier (Brintesia circe)

Mit einer Flügelspannweite bis etwa 70 Millimetern gehörte der Weiße Waldportier, auch Schattenkönigin genannt zu den größten Tagfaltern der Region. Die Falter haben dunkelbraun gefärbte Flügeloberseiten mit einer auffälligen, breiten weißen Querbinde, die sich zum Flügelaußenrand in einzelne Flecken aufteilt. Auf der dunkel graubraunen Unterseite der Hinterflügel ist ebenfalls die breite, weißliche Binde zu erkennen. Sie ist aber matt gefärbt wodurch der Falter wenn er wie auf dem Bild am Boden oder gerne auch an Baumstämmen sitzt kaum zu erkennen ist. Der Weiße Waldportier ist in vielen Gegenden selten geworden oder wie im Landkreis bereits ausgestorben. So konnte der letzte Falter um 1977 am ehemaligen Ziegeleigelände bei Simbach, nahe dem Schwimmbad beobachtet werden. Einige Jahre später verschwand er auch aus seinem letzten Rückzugsgebiet in der Region, den Trockenhängen an der Salzach zwischen Raitenhaslach und Unterhadermark. Dabei war die Art in früheren Jahren (um 1950) recht häufig. Maßnahmen zur Arterhaltung sind schwierig, da die Art weder völlig freie Magerrasen oder Heideflächen noch zu stark verbuschte Gebiete besiedelt. Typische Lebensräume sind sonnige Magerrasen mit eingestreuten Bäumen (besonders Eichen) am Rande von Wäldern. Nach der Paarung „werfen“ die Weibchen ihre Eier während des Fluges auf dem Boden ab. Die Raupen suchen sich dann geeignete Gräser wie Trespe oder Schaf-Schwingel als Futterpflanze. Sie überwintern halbwüchsig und verpuppen sich im nächsten Jahr in der Erde. Die Falter fliegen jährlich in einer Generation von Anfang Juni bis Mitte September. In Bayern ist der Weiße Waldportier in der Roten Liste als stark gefährdet geführt.

Text: W. Sage