Feldlerche
Die Feldlerche (Alauda arvensis)
Die Feldlerche wird 16 – 18 cm groß und hat ein beige-schwarz-braun gestreiftes Gefieder an der Oberseite, welches sie in ihrem bevorzugten Lebensraum, dem Ackerboden hervorragend tarnt. Das Brustband ist dunkel längsgestreift und gestrichelt, Bauch und Flanken sind weiß. Die Flügelspannweite erreicht bis zu 35 cm.
Männchen und Weibchen sehen gleich aus, das Weibchen ist aber etwas größer als das Männchen.
Typisch ist der Singflug der Männchen (von Ende Januar bis ca. Ende Juli), bei dem sie hoch in die Lüfte steigen, dort verharren und trillernde, zirpende und rollende Laute vortragen. Damit markieren sie ihre Reviere. Die Weibchen singen am Boden.
Die Feldlerche bevorzugt nicht zu feuchte, Offenlandschaften mit niedriger oder lückenhafter Vegetation aus Gräsern und Kräutern, wobei sie steile Hanglagen meidet. Auch von Hecken und Waldrändern hält sie Abstand. Die Hauptbrutstandorte sind Äcker, Wiesen und Weiden. Zwar sollten die Lebensräume der Feldlerche weiträumig offen sein, idealerweise benötigt sie jedoch ein Mosaik aus verschiedenen Landnutzungen und Ackerfrüchten. Nur so kann der kleine Feldvogel zu verschiedenen Zeiten in der Brutsaison ausreichend Flächen mit geeigneter Vegetationsstruktur finden.
Die größten Bestandsdichten erreicht die Feldlerche in küstennahen Salzwiesen, Dünenlandschaften, Heidegebieten oder einjährigen landwirtschaftlichen Brachflächen. Dennoch lebt der größte Teil dieser Vögel in ackerbaulich genutzten Feldern.
Der optimale Neststandort für die Bodenbrüterin weist max. 15 - 25 cm hohe Vegetation auf und ist nicht zu dicht bedeckt. Das Weibchen scharrt ca. 7 cm tiefe Mulden, die sie mit weichem Material auskleidet. Etwa Anfang April legt sie bis zu 6 bräunliche, gefleckte Eier, die sie ca. 12 Tage bis zum Schlupf bebrütet. Nach ca. 7-10 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest, wo sie im geschützten Umfeld des Nestes Flugversuche und Jagdübungen unternehmen. Nach 30 Tagen sind sie selbständig. Nur zur Brutzeit leben die Feldlerchen paarweise, später bilden sie oft große Schwärme, wenn sie als Kurzstreckenzieher in wärmere Regionen ausweichen.
Feldlerchen fressen vor allem Insekten und Spinnen, kleine Schnecken und Regenwürmer, im Winter auch Sämereien und kleinen Blättchen.
Die Feldlerche war 1998 und 2019 "Vogel des Jahres". Damit sollte auf die dramatischen Bestandsrückgänge dieser ursprünglich sehr häufigen Vogelart aufmerksam gemacht werden.
Ihr Bestand geht seit Jahrzehnten stetig zurück: Mehr als die Hälfte aller Feldlerchen in Europa sind seit 1980 verschwunden. In Deutschland befinden sich die Feldlerchenbestände auch im deutlichen Sinkflug: Offizielle Monitoringdaten des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) zeigen zwischen 1990 und 2015 einen Bestandseinbruch um 38 Prozent. Stand die Feldlerche 1998 noch auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands, ist sie aufgrund des schnellen Bestandsrückgangs nun in Kategorie 3 als „gefährdet“ gelistet.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden Lerchen noch zu Tausenden gefangen und als Wildgeflügel vermarktet und gegessen. Als deutlich bestandsgefährdender wirkt sich aber die Intensivierung der Landwirtschaft aus. Seit dem Jahrtausendwechsel zeigt der Bestandstrend deutlich nach unten, beschleunigt insbesondere durch den Wegfall der Flächenstilllegungen ab dem Jahr 2007. Dabei sind bisher die Abnahmen in Nordwest-Deutschland deutlich stärker als im Osten, während der Süden mittlere Rückgangsraten aufweist.
Um diesem Trend entgegen zu wirken, führt der Landschaftspflegeverband (LPV) Altötting in 2020 das BayerNetzNatur-Projekt „Feldlerche – Jubelchor unter weißblauem Himmel“ durch, welches vom Umweltministerium gefördert wird.
So können Landwirte neben vielen kleineren Maßnahmen sogenannte Lerchenfenster und Erbsenfenster auf ihren Flächen einrichten und dafür Fördergelder bekommen. Alle Maßnahmen zum Schutz der Feldlerche kommen auch anderen Feldvögeln, wie z.B. dem Kiebitz, zugute.
"Feldlerchenfenster" entstehen durch kurzzeitiges Aussetzen der Saatmaschine und bietet Feldlerchen auch in der Spätsaison noch Zugang zum Feld – ohne dass Nesträuber direkt zu
diesen Flächen geleitet werden. Empfehlenswert sind zwei bis zehn Fenster pro Hektar, die jeweils 20 Quadratmeter umfassen.
Ähnlich, aber größer und damit deutlich effektiver sind 40 x 40 Meter große „Erbsenfenster“. Hier werden in den Lücken Erbsen gesät, die zusätzlich den Boden düngen. Auch größere, unbewirtschaftete Feldvogelinseln im Umfang von ein bis zwei Hektar sind eine große Hilfe.
Quellen: WikiPedia; NABU: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/feldlerche/index.html; NABU-Broschüre zur Feldlerche: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/vogelschutz/vdj/nabu_vdj2019_broschuere_final-web.pdf