Bienen und Wildbienen – Wer kennt sie?
20. Mai 2023
Schönes aber windiges Wetter lockte 19 Bieneninteressierte zum Lehrbienenstand in Marktl. Daniela Ehm, Imkerin aus Leidenschaft, Wespenberaterin und Kennerin der Wildbienen stellte uns die fleißigen "Arbeiterinnen" vor.
Anhand eines Bildervortrags brachte sie den TeilnehmerInnen das Leben und Wirken der Wildbienen und Honigbienen näher. Der Lebensraumverlust und die Verarmung in der Landschaft macht unseren Wildbienen sehr zu schaffen, viele sind auf einzelne Pflanzengattungen angewiesen. Deshalb plädiert Frau Ehm für den Anbau von mehr heimischen Pflanzen, anstatt noch mehr Wildbienenhotels zu bauen, zumal 75 % aller Wildbienen Bodenbrüter sind, also von Wildbienenhotels gar nicht profitieren, sie benötigen offene, lockere Bodenbereiche. Auch in geeignete Balkonkästen seien schon Scherenbienen eingezogen. Aber auch das Imkerhandwerk stellte sie vor. Diverses Anschauungsmaterial, wie Bienenwaben, Propolis u.a. machten die Informationen besonders anschaulich, sodass es keine Sekunde langweilig war. Geduldig beantwortete sie alle Fragen der Teilnehmenden.
Anschließend ging es in die Streuobstwiese. Die Wiese ist eher eine Fettwiese und die Blühaspekte waren nicht sehr üppig, sodass dort nicht viele Wildbienen zu sehen waren. Auch der starke Wind war für die Wildbienen ungünstig. Eine Steinhummel und eine Erdhummel konnte Daniela Ehm aber mit ihrem Kescher fangen. Am Wildbienenhaus war mehr los. Hier zeigten sich unter anderem neben der Roten Mauerbiene (Osmia bicornis) auch deren Gegenspieler, z.B. die Gemeine Keulenwespe (Monosapyga clavicornis) und die hübsche Blaue Goldwespe (Chrysis cyanea). Letztere die parasitieren andere Wildbienenarten, überwiegend an der Roten Mauerbiene.
So verging der Nachmittag wie im Flug. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Daniela Ehm, die uns ihr fundiertes Bienenwissen so souverän und ehrenamtlich zur Verfügung stellt.