Vogelstimmen-Wanderung – Ein Naturerlebnis für die Sinne

Sonntag, 27.04.2025, 08:00 – ca. 10:00 Uhr
Da wir dieses Jahr unseren GEO-Tag im Lengthal (Priessenthal) machen (27. und 28. Juni), haben wir die diesjährige Vogelstimmenwanderung auch in dieses Gebiet gelegt. Die sicher erkannten Vogelarten wurden auch für den GEO-Tag festgehalten. 26 Personen trafen sich am Theaterhof von Simon Bossmann. Das Wetter war prima, da sonnig, wenn auch ein bisschen kühl. Nach der Begrüßung forderte Dr. Holger Lundt die Anwesenden erstmal auf zu lauschen, was im Umfeld des Hofes zu hören sei. Dort konnten mindestens 7 verschiedene Arten gehört oder gesehen werden. Z.B. hat ein Turmfalke dort sein Nest und flog gerade weg. Aber auch ZilpZalp, Mönchsgrasmücke und Blaumeise wurden hier notiert.
Dann starteten wir ins frische Frühlingsgrün der austreibenden Bäume. Ein Sommergoldhähnchen ließ sich etwas anlocken. Buchfinken waren allgegenwärtig, aber auch Rotkehlchen, Rauchschwalbe, Ringeltauben, Zaumkönig und Kleiber konnten unter anderem gehört oder gesehen werden. Zum Kleiber erzählte Holger Lundt, dass der Name „Kleiber“ eigentlich eine Berufsbezeichnung ist. Früher übernahm der Kleiber beim Hausbau das Ausfugen (verkleben=kleiben) der Fassade. Da die gleichnamige Vogelart gern irgendwelche Vogelkästen oder andere Höhlungen übernimmt, die oft ein zu großes Aus/Einflugsloch haben, sucht er lehmige Stellen auf und „verklebt“ damit den Eingang ringförmig auf die passende Größe. Unterwegs sind wir immer wieder stehen geblieben, um nach Vögeln zu lauschen. Aber Holger Lundt zeigte uns auch an entsprechenden Stellen, wo die aufgestelzte Umgehungsstraße derzeit geplant ist. Diese würde mit ihren massiven Betonstützwerken dem schönen und vielfältigen Tal nicht nur optisch, sondern auch ökologisch schweren Schaden zuführen. Und das fast ohne Nutzen bei immensen Kosten, die besser und billiger in Schallschutzmaßnahmen gesteckt würden.
Die TeilnehmerInnen stellten unterwegs viele Fragen, die geduldig beantwortet wurden. An der 20 KV Mittelspannungsleitung konnte man die Schutzvorrichtungen sehen, die sonst für größere Vögel, wie Greifvögel aber auch Waldrappe zur tödlichen Gefahr würden. In Österreich fehlen diese einfachen und kostengünstigen Vorrichtungen nahezu völlig, was schon einige Waldrappe mit dem Leben bezahlt haben.
Auf unserer, manchmal auch herausfordernden Wegstrecke konnte auch ein Fitis gehört werden. Diese Zwillingsart des ZilpZalps wird immer seltener, da er wie viele andere Langstreckenzieher auch im afrikanischen Überwinterungsgebiet durch den Klimawandel immer mehr Probleme bei der Futtersuche bekommt. Unterwegs kamen wir auch an einer vor vielen Jahren vom BN gepflanzten Hecke vorbei, die zum einen als Waldsaum den Wald schützt und zum anderen das angrenzende Feld vor Erosion schützt. Nicht zuletzt sind Hecken aber ein wunderbarer Lebensraum für viele Vogelarten. Viele Bäume zeigten deutliche Spuren von Specht und Co, teilweise in etliche „Wohnungen“ übereinander. So sind auch tote Bäume noch Lebensraum für etliche Arten. Zum Schluss zeigte uns Simon Bossmann noch die im Moment trockene Gieß, die bei Starkregenereignissen zum reißenden Bach wird und anschließend viele Gumpen übrigbleiben. Die Primärbiotope der Gelbbauchunke, die hier entsprechend zahlreich auftreten. Aber auch Kammmolch und Äskulapnatter haben sich mittlerweile hier niedergelassen.
Wir haben alle Vogelarten (20 Arten) und alles, was vor Ort oder anhand der Fotos bestimmt werden konnte, für den GEO-Tag notiert. Die Funde werden in den Artenlisten entsprechend als Fund der Vogelexkursion gekennzeichnet werden.
Der Spaziergang war spannend, informativ und unterhaltsam und verging in Windeseile.
Wir bedanken uns bei Dr. Holger Lundt für diese wundervolle, gut geplante Wanderung! Simon Bossmann danken wir für seinen Input und dass er uns erlaubt hat, bei ihm zu parken!


