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Biber-Exkursion mit Felix von Ow in der Haiminger Au

Bei frühlingshaftem Sonnenwetter kamen 18 TeilnehmerInnen zur Biber-Exkursion am 12. März 2022. Darunter auch 3 Kinder. Nach einer Einführung in die Biologie des Bibers ging es auf einer Rundwanderung durch den abenteuerlichen Teil des Auwaldes von Felix von Ow. Dieser wusste viel zu erzählen über die Ansprüche, die der Biber hat und seine außerordentliche und kostenlose Arbeit als "Landschaftsgärtner". Er erschafft nicht nur Biotopstrukturen, er pflegt sie auch - und so stellt sich schon nach kurzer Zeit eine deutlich erhöhte Biodiversität an Pflanzen und Tieren im Gebiet des Bibers ein. Den Biber selbst haben wir natürlich nicht angetroffen, aber seine Spuren waren bei genauem Hinsehen unübersehbar. So fanden wir an- und ab- und umgenagte Bäume und Äste. Vor der Biberburg hatte der Biber seine fein säuberlich abgenagten Äste gesammelt. Der Weg zu einem Biberdamm und die Suche nach einer "Biberstraße" gestaltete sich abenteuerlich – sehr zur Freude der Kinder. Die Haiminger Au hat einige Besonderheiten zu bieten. Sie hat nur einen sehr geringen Anteil an Fichten, dafür einen erstaunlich hohen Anteil an Flatterulmen, die die absterbenden Eschen wohl ersetzen werden. Der Auwald zeigt um diese Jahreszeit drei Hauptfarben: Weiß, Blau und Gelb, vertreten z.B. durch die vergehenden Schneeglöckchen und Märzenbecher (Frühlingsknotenblume), sowie die Blausterne und die Gelbsterne. Der auf der Roten Liste stehende große Scharlachrote Becherling faszinierte mit seinem leuchtenden Rot. Nachdem wir das Waldgebiet von Felix von Ow verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg zu Herrn Zauner. Er hat ein größeres Weidegebiet, das durch einen Bach getrennt ist. Diesen Bach nutzt er zur Stromerzeugung. Allerdings kommt ihm dabei der Biber immer wieder in die Quere, beschädigt Bauwerke, bringt Äste in Bereiche, wo sie den Abfluss des Wassers stören, nagt alle Bäume am Bach ab und nicht zuletzt gräbt er Zugänge zum Bach, die die Weidetiere erheblich gefährden können. Hier wurde ausführlich diskutiert, wie geholfen werden kann, ohne den Biber zu töten. Letzteres wäre vermutlich auch keine nachhaltige Lösung, da der Biber als revierbildendes Tier ein freiwerdendes Revier recht schnell wieder "belebt". Größere Abstände der Nutzungsflächen zum Bach, wie sie in allen Bundesländern, außer Bayern, verpflichtend sind, wäre vermutlich die bessere Lösung. Dafür braucht es aber eine entsprechende Unterstützung/Ausgleich für den Landwirt.

Wir bedanken uns ganz außerordentlich bei Felix von Ow für diesen wunderbar, abenteuerlichen Exkurs durch seine wunderschöne Au und Herrn Zauner für seine Bereitschaft, uns auch die Probleme aufzuzeigen, die im Zusammenleben von Mensch und Biber auftreten.