Der Große Fuchs (Nymphalis polychloros)
Der Große Fuchs wurde von der Umweltstiftung BUND zum Schmetterling des Jahres 2018 gekürt. Dieser Edelfalter erreicht eine Flügelspannweite von 50 bis 55 Millimetern. Er sieht dem Kleinen Fuchs (Aglais urticae) recht ähnlich, ist aber etwas größer und in den Farben stumpfer gefärbt. Er hat eine orangefarbene, schwarz-gelb-weiß gemusterte Flügeloberseite. Der Rand der Hinterflügel ist deutlich schwächer blau gefärbt, aber gleichfalls dunkel umrandet. Die Hinterflügel sind fast gleichmäßig orange gefärbt und tragen je einen schwarzen Fleck. In Deutschland ist der Große Fuchs verbreitet, bevorzugt aber die wärmeren Regionen. Die Falter fliegen bei uns in einer Generation ab Ende Juni bis sie sich bereits Ende August einen geschützten Ort zur Überwinterung suchen. Nicht selten werden dafür auch Vogelnistkästen aufgesucht. Überwinterte Falter kann man schon ab März wieder beobachten, wenn sie sich mit ausgebreiteten Flügeln sonnen (Foto). Jetzt fliegen sie häufig blühende Weiden an oder saugen an austretenden Baumsäften. Blüten hingegen werden nur selten besucht. Die Weibchen legen ihre Eier auf der Rinde von dünnen Zweigen ihrer Futterpflanzen ab. Die Raupen leben gesellig und ernähren sich vor allem von den Blättern der Salweide und der Zitterpappel aber auch von anderen Laubbaumarten wie Obstbäumen. Sie fressen dabei den Zweig nicht vollständig ab, bevor sie zum nächsten wechseln. Der Einsatz von Gift in der Obstbaumpflege wirkt sich negativ auf den Bestand der Falterart aus. Da die Populationen des Großen Fuchses in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind, wird er mittlerweile in der Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands als gefährdet eingestuft. In unserer Region war er zumindest die letzten 40 Jahre immer selten. In den letzten Jahren wird der Große Fuchs in Oberbayern, aber auch in unserer Region sogar wieder etwas häufiger beobachtet.
Text: Walter Sage