De-Extinction, Frozen Zoo: Perspektiven und Grenzen der Wiederansiedelung von Arten
Die Wiederansiedlung von Arten ist Instrument des Artenschutzes, das durch den rasant zunehmenden Artenschwund immer größere Bedeutung erlangt. Die technischen Möglichkeiten sind weitreichend. Es gibt inzwischen konkrete Pläne, die ausgestorbene Wandertaub mittels moderner Gentechnik wieder zu Leben zu erwecken. Viererorts entstehen sogenannte Frozen Zoos, in denen die Genome von bedrohten Lebensformen konserviert wird. In Neuseeland werden riesige Gebiete eingezäunt und mit viel Aufwand von Freßfeinden frei gehalten um letzte Refugien für bedrohte Tierarten zu schaffen. Und dem Waldrappteam ist es erstmals gelungen, mit Hilfe von Ultraleicht Fliegern eine in Europa ausgestorbene Zugvogelarte wieder anzusiedeln und eine neue Zugtradition zu gründen. Aber ist alles Machbare auch sinnvoll? Brauchen wir Grenzen, überschreiten wir vielleicht schon Grenzen bei der Wahl der Methoden im Artenschutz, oder sind Wiederansiedlungen ohnehin nur ein hoffnungsloses Unterfangen im Kampf gegen die Umweltzerstörung?
Samstag: 16.3.2019 10:10-10:30
Referent: Dr. Johannes Fritz
Waldrappteam / LIFE Northern Bald Ibis
Dr. Johannes Fritz ist selbständiger Biologe. Er beschäftigt sich seit 2002 mit dem Waldrapp; seit 2014 leitet er das Europäische LIFE+ Projekt zur Wiederansiedlung der Waldrappe. Er ist Mitglied der IUCN SSC Stork, Ibis and Spoonbill Specialist Group und veröffentlicht laufend Publikationen im Bereich des Artenschutzes und der Grundlagenforschung.