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Naturschutz

Umweltthemen

Tag der Steine in Adnet (Österreich)

Samstag, 12.10.2019, 09:30 – ca. 17:00 Uhr 

Geeignet auch für Familien mit Kindern ab 12 Jahren!

Die Exkursion für den BUND Naturschutz durch die Marmorsteinbrüche in Adnet (Österreich) führt der Geologe Dr. Uhlir aus Salzburg. Praktisch alle alten Grabmäler, Brunnen, Taufbecken, Türen und Tore aus Naturstein in Burghausen und ähnlichen Städten stammen aus Adnet und vom Untersberg, der teils schon durch die Römer genutzt worden ist. Wir haben uns bei schönem Wetter in Adnet am Parkplatz unterhalb der Kirche getroffen, 16 Interessierte.

Dr. Uhlir führte uns durch die Adneter Marmorsteinbrüche, die durch einen "Marmorrundweg" erschlossen sind. Petrografisch ist der Adneter Marmor ein polierfähiger Kalkstein (Sedimentstein), während der echte Marmor ein metamorphes Gestein ist. Auch wenn es die einzelnen Marmorarten von Adnet irgendwo ebenso gibt, ist Adnet doch durch die Vielzahl seiner Varietäten auf engstem Raum einmalig: Adneter Rotscheck, Korallenkalk, Motzen, Wimberger, ...

Warum waren die roten Varietäten so gefragt? Seit der Minoischen Kultur (2600 - 1450 v. Chr.), über die oströmische bis zu den mittelalterlichen Kaisern und Päpsten war rot die Farbe der Macht und wurde mit Porphyr etc. ausgedrückt. Seit durch die islamische Eroberung Ägyptens um 630 n. Chr. und die von Konstantinopel um 1453 die roten Porphyr- und Marmor-Steinbrüche unzugänglich wurden, suchte und fand man an anderen Stellen (z.B. in Adnet) rote Steine.

Heute wird noch in sechs Adneter Steinbrüchen ca. 3000 t/a gebrochen, viele der Steinbrüche dienen Bildhauern als Ateliers. Vor allem kleinere Steinbrüche sind aufgegeben, verwachsen, teilweise mit Regenwasser angefüllt, artenreiche Biotope.

Dr. Uhlir erklärte alte (Schrämen) und moderne (mit Schwert- und Drahtseilsägen) Abbaumethoden, die Entstehung der verschiedenen Varietäten, den Abtransport über Rollen und Plätten auf der Salzach; nördlich von Salzburg wurde etwa im Kies eine gesunkene Plätte gefunden, die zwei Rohblöcke transportieren sollte, die vor Ort dann endgültig in Form gebracht worden wären.

Bei einem kleinen Museum (Alte Schmiede) pausierten wir für eine Brotzeit. Insgesamt war diese Führung sehr kompetent, kurzweilig und verständlich, und bei der Heimfahrt haben wir beschlossen, das Angebot von Dr. Uhlir zu einer Führung durch die Untersberger Steinbrüche anzunehmen.

Organisation: Dr. Ernst-Josef Spindler
Führung: Dr. Christian F. Uhlir, Uni Salzburg
Start Fahrgemeinschaften in Burghausen: Parkplatz Finanzamt, 8:15 (ev. früher!!)
Gebühr: 10 € pro Person
Mitbringen: festes Schuhwerk, witterungsangepasste Kleidung, Brotzeit
Treffpunkte: Adnet-Österreich, Parkplatz vor der Kirche (Adnet 10) um 9:30 Uhr
Anmeldung: erforderlich (max. 25 Teilnehmer)