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Naturerlebnis - Hechenberg

Samstag, den 23. September 2023

Bei trockenem Wetter starteten 11 TeilnehmerInnen mit Marion Strauss-Barthel zu einer spannenden Wanderung auf den Hechenberg. Die Begrüßung fand auf dem Spielplatz an der Hechenbergstraße statt, wo Frau Strauss-Barthel kurz beschrieb, welchen wir Weg wir nehmen werden. Dann starteten auf dem schmalen Fußweg, der relativ steil den Hechenberg raufführte und immer wieder bezaubernde Blicke auf Burghausen ermöglichte. Unterwegs wies sie auch auf einige Pflanzen am Wegesrand hin, wie z.b. dem Stechenden Hohlzahn, Wilde Möhre und Sauerklee. Auch Pilze fanden sich im Wald, wie z.B. dem Teuerling, einem becherförmingen Pilz, in dessen „Becher“ die Sporenpakete liegen, was dann wie ein winziges Vogelnest aussieht. Früher orakelte man mit diesem Pilz: Lagen viele Sporenpakete im „Nest“ konnte man ein gutes Jahr erwarten, waren es nur wenige, stand ein schlechtes Jahr mit Teuerungen bevor. Der Pilz ist sehr häufig und zersetzt am bodenliegendes Totholz.

Der Hechenberg ist eine Endmoräne des Salzachgletschers der vorletzten Eiszeit (Günzeiszeit). Diese hat Schotter vor sich hergeschoben und damit den Hechenberg gebildet. Aber auch ein paar größere Steine kamen so zu uns und wurden von den Menschen als etwas ganz Besonderes betrachtet. So z.B. der historische Heidenstein, der ein alter Kultort ist und sich auf die Legende von der mutigen Wilgefortis, der Heiligen Kümmernis, bezieht. Später wurde ihr allerdings die Heiligkeit wieder abgesprochen. Der Kult hielt sich aber darüberhinaus. Auch heute wird der Heidenstein noch manchmal von Frauengruppen geschmückt.

Nachdem wir im wunderschönen Wald die großen Buchen und die umgestürzte Fichte bestaunten, kamen wir zu einem im Wald versteckt liegenden See, der mitunter trockenfällt, aber derzeit voll ist. Dann ging es weiter zum Heidenstein. Dort erzählte Marion Strauss-Barthel, eingerahmt von einem kurzen Flötenspiel, die Legenden, die sich rund um die Heilige Kümmernis spinnen. Dann hinterließen die Teilnehmer ein Kleinod aus dem Wald auf dem Stein und zogen nach einem Gruppenbild weiter zur Kümmernis-Kapelle. Dort wusste Frau Strauss-Barthel viel zur Geschichte der Kirche und ihren Altarbildern zu berichten. So war die Figur der Heiligen Kümmernis irgendwann durch eine Marienfigur ausgetauscht worden. Aber auf ein paar Bildern war die gekreuzigte Kümmernis mit ihrem Vollbart noch zu erkennen. Eine der Teilnehmerinnen erfreute dann noch mit einem Andachtsjodler. Anschließend ging es bei bestem Wetter zurück zum Ausgangspunkt. Ein rundherum gelungener Nachmittag!   

Wir bedanken uns bei Marion Strauss-Barthel, die eigens aus Nürnberg gekommen war, für diesen schönen, mysthischen und spannenden Spaziergang und für ihr unglaubliches Erzähltalent.