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Die Grasglucke oder Trinkerin (Euthrix potatoria)

Wer im Spätwinter oder zeitigem Frühjahr auf den Inndämmen spazieren geht wird gelegentlich auf große Raupen aufmerksam, die sich an der Dammkrone aufhalten.
Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Raupen vom Brombeerspinner (Macrothylacia rubi), dem Eichenspinner (Lasiocampa quercus) sowie der Grasglucke. Man tut gut daran diese Raupen nicht anzufassen, da ihre Haare in dünne Hautstellen, zum Beispiel zwischen den Fingern eindringen, abbrechen und hier lästige Entzündungen hervorrufen können. Die Grasglucke erreicht eine Flügelspannweite von 40 bis 65 Millimetern. Sie hat eine ockergelbe bis dunkel rotbraune Flügelgrundfärbung, wobei die Männchen meist dunkler als die Weibchen sind. Auf den Vorderflügeln verlaufen etwa bei den Flügeldritteln zwei dunkelbraune schräge Linien, wobei die vordere fast gerade ist. In der Mitte des Vorderflügels nahe dem Flügelvorderrand befinden sich ein größerer und ein kleiner weißer Fleck, die gelegentlich braun gekernt sind. Die Falter leben sowohl in lichten Wäldern als auch im Röhricht, auf Moorwiesen und in anderen Feuchtgebieten. Sie sind in Mitteleuropa meist häufig, aber an manchen Orten auch deutlich rückläufig. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf ganz Europa, ohne den hohen Norden und den Mittelmeerraum und reicht östlich bis nach Japan. Die dämmerungs- und nachtaktiven Falter fliegen bei uns von Juni bis August und die Raupen kann man von September bis in den Juni des nächsten Jahres finden. Sie ernähren sich von verschiedenen Süß- und Sauergräsern, wie z. B. von Schilf, Rohrglanzgras und Pfeifengras. Die Weibchen legen ihre Eier, die graugrün und weiß gemustert sind, einzeln oder in Häufchen auf Gräsern ab. Die nachtaktiven Raupen sitzen tagsüber oft gut sichtbar oben auf den Gräsern. Sie nehmen hier regelmäßig Wassertropfen zu sich, weswegen die Falter auch ihren Beinamen Trinkerin erhalten haben. Nach der dritten Häutung überwintern die Raupen, auf Gräsern sitzend. Im nächsten Frühjahr fressen sie bis Mai und verpuppen sich dann in einem pergamentartigen Kokon, der mit Borsten bedeckt ist. Die großen Falter fliegen nachts gerne Lichtquellen an.

 

W. Sage