Der Äskulapnatter auf der Spur
Auch dieses Jahr ist es wieder so weit. Der Frühling geht langsam in den Sommer über, und auch die Tierwelt erwacht allmählich aus der Winterruhe und verlässt ihr Quartier auf der Suche nach Nahrung. Hierzu gehört auch die in Deuschland sehr seltene Äskulapnatter. Die größte einheimische Schlange misst bis zu 180 cm Länge und ist ungiftig. Sie bevorzugt feuchtwarmes Klima, und man findet sie in lichten, warmen Laubwäldern, an Waldrändern und felsigen Böschungen. In Burghausen und Umgebung bewohnt sie die Salzachhänge und nutzt nahegelegene Komposthaufen zur Eiablage.
Im Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz hat die Schülerin Irmi Cirl vom Kurfürst-Maximilian-Gymnasium Burghausen eine Facharbeit begonnen, die darauf ausgerichtet ist, die von 1988 bis 1990 im Zuge einer Studie vom Büro für Landschaftsökologie erhobenen Daten über die Äskulapnatter in Burghausen und Umgebeung zu aktualisieren. Außerdem soll die Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht werden, dass zwischen Unterhadermark und Salzachmündung ein in der Bundesrepublik vom Aussterben bedrohtes Reptil heimisch ist, das unseren Schutz bedarf.
Naturfreunde und Anwohner werden gebeten, mit noch größerer Aufmerksamkeit auf die Äskulapnatter zu achten, um eventuell eines der seltensten Tiere Deutschlands in freier Wildbahn zu erleben. In den Monaten Mai – Juli ist die Äskulapnatter besonders aktiv. Die vom Umweltamt der Stadt Burghausen prämierte Facharbeit können Sie hier anschauen (bitte anklicken).
Da Irmi Cirl ihre Arbeit inzwischen abgeschlossen hat, melden Sie bitte Sichtungen mit Datum, Uhrzeit und Ortsbeschreibung an Ernst Spindler unter ernst-josef.spindler(at)web.de oder unter Tel: 08677 - 62683. Ein Digitalfoto, aufgenommen ohne das Tier zu irritieren, wäre von besonderem Nutzen, um eine Verwechslung mit den anderen heimischen Schlangenarten Ringelnatter und Schlingnatter (siehe Info-Box) zu vermeiden.
Äskulapnatter (Elaphe longissima) | Ringelnatter (Natrix natrix) | Schlingnatter (Coronella austriaca) |
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Bis 180 cm | Bis 100 cm | Bis 70 cm |
Oberseite gelblich braun bis graubraun mit kleinen weißen Flecken, schlank, schmaler Kopf | Oberseite grau mit unregelmäßigen schwarzen Flecken; typisch sind zwei halbmondförmige, gelbe Flecken am Hals | Grundfarbe grau, braun oder rostrot; Rückenzeichnung aus paarigen oder versetzten Flecken; dunkler Streifen vom Nasenloch über Auge bis zum Hals |
Tagaktiv; Laubwald, Waldrand, Uferhänge | Tagaktiv; Rand von Gewässern, Gärten | Tagaktiv; offenes, gut besonntes Gelände; Auwald; Waldrand |
Ungiftig | Ungiftig | Ungiftig |